Fonds sind die ideale Anlageform für alle, die in die Welt der Geldanlagen einsteigen möchten. Denn schon mit kleinen Beträgen lässt sich das investierte Geld gezielt vermehren. Wir erklären, wie Fonds funktionieren, welche Chancen sie bieten und worauf Sie achten sollten.
1. Was ist ein Fonds – einfach erklärt
Ein Fonds ist wie ein grosser Topf, in den viele Anlegerinnen und Anleger gemeinsam Geld einzahlen. Dieses Geld wird von Profis verwaltet und breit, d.h. in verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Obligationen oder Immobilien, investiert. Ein Fonds bündelt also verschiedene Wertpapiere in einer Geldanlage.
2. Welche Vorteile hat ein Fonds?
Geld in einen Fonds zu investieren, bietet gleich mehrere Vorteile:
- Breite Streuung: Ihr Geld wird auf viele verschiedene Anlagen verteilt, was das Risiko von Verlusten reduziert.
- Professionelle Verwaltung: Anlageprofis übernehmen die Auswahl und Verwaltung der Anlagen, sodass Sie sich um nichts kümmern müssen.
- Flexibilität: Sie können Fonds kaufen und verkaufen, wann immer Sie möchten – das sorgt für hohe Flexibilität je nach Ihrer Lebenssituation.
- Tiefe Mindestinvestition: Schon mit kleinen Beträgen können Sie investieren und von den Chancen der Finanzmärkte profitieren.
- Ausschüttungen oder Wachstum: Je nach Strategie können Sie bei Fonds wählen solchen mit Ausschüttung und solchen mit Wiederanlage der laufenden Erträge.
3. Welche Fondsarten gibt es?
Fonds gibt es in vielen Varianten, die sich in ihrer Anlagestrategie unterscheiden. Die wichtigsten Typen sind:
Aktienfonds
Aktienfonds investieren vor allem in Unternehmensanteile (Aktien), womit sie an deren Gewinnen und Verlusten beteiligt sind. Die Erträge ergeben sich aus eventuell ausgeschütteten Dividenden und Kurssteigerungen der Aktie. Mit Aktienfonds investieren Sie gezielt in Branchen (Branchenfonds), Regionen (Länderfonds) oder auch Unternehmen unterschiedlicher Grösse (Large-, Small- und Midcap-Fonds).
Was ist der Unterschied zwischen einem Aktienfonds und einer Aktie? Während ein Aktienfonds das von Ihnen investierte Geld auf viele Unternehmen verteilt und das Risiko so minimiert, setzen Sie bei einer einzelnen Aktie alles auf eine Karte bzw. ein Unternehmen. Das heisst: Mit einem Aktienfonds investieren Sie breiter und diversifizierter, als wenn Sie mit einer einzelnen Aktie auf ein einzelnes Unternehmen fokussieren.
Obligationenfonds
Diese Fonds legen das Kapital in Obligationen an, die auch Anleihen genannt werden. Dabei handelt es sich um festverzinsliche Wertpapiere, bei denen die Anlegerinnen und Anleger regelmässig Zinsen erhalten und am Ende der Laufzeit das gesamte investierte Kapital zurückbekommen. Obligationenfonds bieten mehr Stabilität als Aktienfonds und eignen sich für alle, die Wert auf regelmässige Zinsen und geringere Schwankungen legen.
Strategiefonds (oder Mischfonds)
Ein Strategiefonds kombiniert verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Obligationen, Liquidität oder übrige Anlagen. Die Aufteilung erfolgt innerhalb gewisser Bandbreiten, die sich aus einer definierten Anlagestrategie ableiten – daher der Name Strategiefonds. So wird das Risiko gestreut und gleichzeitig die Rendite erhöht. Entscheidend ist die gewählte Mischung aus Sicherheit und Renditechancen.
Immobilienfonds
Bei Immobilienfonds fliesst Ihr Geld in Wohn- oder Gewerbeimmobilien. Sie profitieren von Mieteinnahmen und Wertsteigerungen der Immobilien. Diese Fonds sind besonders interessant, wenn Sie in den Immobilienmarkt einsteigen möchten, ohne selbst ein Objekt kaufen zu müssen.
Edelmetall- und Rohstofffonds
Edelmetall- und Rohstofffonds investieren entweder in einzelne physische Rohstoffe (z.B. Goldbarren) oder in Rohstoff-Terminkontrakte. Solche Fonds eignen sich nur als Depotbeimischung; Rohstofffonds sind zudem nur versierten Anlegern zu empfehlen, die mit Eigenheiten von Terminkontrakten vertraut sind.
ETFs (Exchange Traded Funds)
ETFs sind kostengünstige, börsengehandelte Fonds, die die Wertentwicklung eines Finanzmarktindex (z.B. eines Aktienindexes) oder eines Preises (z.B. Goldpreis) abbilden. Für Kleinanleger bieten sie eine einfache Möglichkeit, mit kleinen Beträgen breit zu diversifizieren.
Was ist der Unterschied zwischen ETFs und Indexfonds? Der wohl grösste Unterschied zwischen ETF und Indexfonds besteht darin, dass ETF an der Börse gehandelt werden – Indexfonds dagegen nicht. Mehr dazu lesen Sie in unserem Beitrag «Was unterscheidet Indexfonds von ETF?».
Was unterscheidet Fonds und Strukturierte Produkte?
Die Auswahl an sogenannten Strukturierten Produkten ist ebenso breit wie jene von Fonds. Teilweise haben sie einen vergleichbaren Anlagefokus wie Fonds. Es gibt aber einige ganz zentrale Unterschiede:
- Strukturierte Produkte sind Schuldverschreibungen: Während Fonds sogenannte Sondervermögen darstellen, die bei einer Schieflage einer Fondsgesellschaft bzw. Bank nicht in die Konkursmasse fallen, handelt es sich bei Strukturierten Produkten um Schuldverschreibungen der jeweiligen Bank, die das Produkt herausgibt. Wie die Anleihen dieser Bank, so würden auch die von ihr herausgegebenen Strukturierten Produkte beim Bankkonkurs in die Konkursmasse fallen.
- Strukturierte Produkte haben oft eine beschränkte Laufzeit: Während Fonds in aller Regel ohne Laufzeitende aufgelegt sind, haben viele Strukturierte Produkte eine fix vereinbarte Laufzeit und Rückzahlung, ähnlich einer Anleihe.
- Strukturierte Produkte können spezielle Rückzahlungsbedingungen aufweisen: Während Fonds laufend 1:1 die investierten Anlagen abbilden, können Strukturierte Produkte bei der Rückzahlung besondere Bedingungen aufweisen (z.B. Rückzahlungshöhe in Abhängigkeit vom Erreichen gewisser Schwellenwerte während der Laufzeit).
4. Was sind aktiv und passiv verwaltete Fonds?
Fonds lassen sich in zwei Kategorien einteilen – aktiv und passiv verwaltet:
- Aktiv verwaltete Fonds: Hier analysiert das Fondsmanagement laufend den Markt, wählt gezielt Anlagen aus und passt die Strategie an. Das Ziel ist es, den Markt zu übertreffen – die sogenannte «Outperformance». Die aktive Verwaltung ist aufwändig, weshalb diese Fonds meist höhere Gebühren haben.
- Passiv verwaltete Fonds: Diese Fonds folgen einem Index, wie dem SMI oder DAX, und versuchen nicht, den Markt zu schlagen, sondern ihn möglichst genau abzubilden. ETFs wie auch Indexfonds gehören in diese Kategorie. Da das Fondsmanagement keine aktiven Entscheidungen treffen muss, sind die Gebühren deutlich niedriger.
5. Was sind thesaurierende und ausschüttende Fonds?
Bei Fonds gibt es zwei Varianten, wie die Erträge aus Zinsen oder Dividenden verwendet werden:
- Thesaurierende Fonds: Diese legen die Erträge automatisch wieder an. Das bedeutet, Ihr Vermögen wächst langfristig durch den Zinseszinseffekt. Diese Variante eignet sich besonders, wenn Sie Ihr Geld langfristig vermehren möchten und die Erträge nicht direkt benötigen.
- Ausschüttende Fonds: Hier werden die Erträge regelmässig an die Anlegerinnen und Anleger ausgezahlt. Diese Fonds sind ideal, wenn Sie ein zusätzliches Einkommen aus Ihren Anlagen erzielen möchten.
Was es dabei sonst noch zu beachten gibt, lesen Sie in unserem Beitrag «Was unterscheidet ausschüttende von thesaurierenden Fonds?».
6. Sind Fonds sicher?
Indem beim Fonds das Geld auf verschiedene Anlagen verteilt wird, ist das Risiko für einen Totalverlust viel kleiner. Ein weiterer Aspekt der Sicherheit liegt im rechtlichen Schutz von Fonds: In der Schweiz bleibt Ihr investiertes Vermögen auch bei einem Konkurs der Fondsgesellschaft sicher. Zudem stellt die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (FINMA) sicher, dass das Fondsvermögen korrekt verwaltet wird. Dennoch können auch Fonds Wertverluste durch Marktschwankungen erfahren. Der Grad an Sicherheit hängt also vor allem von der Art des Fonds und dessen Anlagestrategie ab.
7. Was ist ein Fondssparplan?
Ein Fondssparplan ist perfekt, wenn Sie mit wenig Geld investieren möchten. Es bietet Ihnen nämlich die Möglichkeit, regelmässig kleinere Sparbeträge zu investieren, zum Beispiel monatlich 50 Franken. Dank einem Dauerauftrag können Sie laufend an der Entwicklung der Finanzmärkte teilhaben und erreichen so schneller Ihr Sparziel. Denn die Renditechancen liegen langfristig über den Sparzinsen. Konfigurieren Sie mit wenigen Angaben Ihren persönlichen Fondssparplan.
8. Wie finde ich den passenden Fonds und wo kaufe ich?
Welcher Fonds der Richtige für Sie ist, hängt von vielen Faktoren ab. Dazu gehören vor allem Ihre Ziele, Ihre Risikobereitschaft und Ihr Anlagehorizont. Wie sie dabei genau vorgehen, erfahren Sie in unserem Beitrag «Investieren für Anfänger». Sind diese Punkte geklärt, sollten Sie sich einen Überblick über die verschiedenen Fondsarten und Angebote verschaffen und die Chancen und Risiken mit Ihren Zielen, Ihrem Risikoprofil und Ihrem Anlagehorizont abgleichen. Eine professionelle Beratung ist dabei immer hilfreich. Weiter empfehlen wir, die Kosten der Fonds und die Performance in der Vergangenheit zu analysieren, um eine fundierte Entscheidung zu treffen. In jedem Fall brauchen Sie ein Depot.
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