Erneut rekordtiefe Hypozinsen

Prominent berichten die Medien aktuell über die neuen Höchstmarken an den Börsen. Kaum beachtet wird derweil die Entwicklung bei den Zinsen. Auch diese befinden sich auf Rekordkurs – allerdings nach unten. Zur Freude der Wohneigentümer.

Die Zinssätze für Hypotheken sind wieder auf historische Tiefststände gesunken. Das zeigt die Grafik mit der Zinsentwicklung einer fünfjährigen Festhypothek. Zusammen mit der zweijährigen Laufzeit bildet diese die nach wie vor die populärste Finanzierungsvariante. Im Dezember 2012 erreichte ihr Zinssatz ein Allzeittief bei 1,2 Prozent. Danach stiegen die Finanzierungskosten für die Hauseigentümer spürbar an – die Zinswende schien erreicht. Doch seit Anfang 2014 haben sich die Hypotheken wieder um mehr als 40 Basispunkte vergünstigt.

Zinssatz der fünfjährigen Festhypothek.

Im Juni fiel der Zinssatz der fünfjährigen Festhypothek auf 1,3 Prozent, lediglich 10 Basispunkte über dem letzten Rekordtief. Im Vergleich zum Dezember 2012 ist die Zinskurve allerdings etwas steiler geworden. Bei der zehnjährigen Laufzeit beträgt der Abstand zum Rekordtief deshalb noch etwa 30 Basispunkte.

Die Ursache für diesen deutlichen Zinsrückgang sind die deflationären Kräfte in den Peripherieländern der Euro-Zone, gekoppelt mit den enttäuschenden Wachstumszahlen im letzten Quartal. Diese zwangen die Europäische Zentralbank zu einer nochmaligen geldpolitischen Lockerung.

Damit aber rückt auch die Normalisierung des Zinsniveaus in der Schweiz weiter in die Ferne.

Die günstigen Hypozinsen entlasten das Portemonnaie der Schweizer Immobilienbesitzer. Gemäss unseren Berechnungen sind die Zinsausgaben der privaten Wohneigentümer gegenüber 2008 um rund 10 Milliarden Franken gesunken.

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2 Kommentare über “Erneut rekordtiefe Hypozinsen”

  1. In keinem der Medien wird erwähnt das der grösste
    Gewinner der tiefen Hyp-Zinsen der Fiskus ist.
    Für jeden Franken den ich weniger an die Bank schicken muss, bezahle ich 37 Rappen mehr Steuern.
    Das sollte auch einmal erwähnt werden.

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