Sehr geehrte Anlegerinnen und Anleger
Der Krieg in der Ukraine ist in erster Linie eine humanitäre Katastrophe und führt uns vor Augen, dass der Frieden auch im Europa des 21. Jahrhunderts nicht garantiert ist.
Daneben hat er auch die Karten an den Finanzmärkten neu gemischt und für einen massiven Anstieg der Volatilität gesorgt. Die im Zuge der Ukraine-Krise stark gestiegenen Preise für Rohstoffe aller Art – Industriemetalle, Agrarprodukte und insbesondere Energieträger – werden einerseits auf das Wirtschaftswachstum drücken und andererseits die schon hohe Teuerung weiter anheizen.
Die Zentralbanken haben klargemacht, dass sie der Bekämpfung der Inflation vorerst Priorität vor einer allfälligen Stützung des Wirtschaftswachstums einräumen. Sie werden vorderhand mit der geplanten Straffung der Geldpolitik fortfahren. Das ist angesichts der hohen Inflationsrisiken sowie des noch immer vorhandenen konjunkturellen Rückenwinds infolge der Lockerung der Corona-Restriktionen verständlich.
Nichtsdestotrotz haben die Wachstumsrisiken zugenommen. Wir gehen in unserem Basisszenario von einer merklichen Abschwächung des Wirtschaftswachstums in Europa und weniger ausgeprägt in den USA aus. Im Fall einer Energiekrise ist eine Rezession in Europa nicht auszuschliessen.
Mit der Korrektur haben die Aktienmärkte die Wachstumsverlangsamung schon zu grossen Teilen eingepreist. Ein zentraler Treiber wird in den kommenden Wochen die Entwicklung des Ölpreises sein. Eine Entspannung der geopolitischen Lage und sinkende Notierungen am Ölmarkt dürften mit einer gewissen Erholung an den Aktienmärkten einhergehen. Ein starker Anstieg in Richtung 200 Dollar würde den Abgabedruck hingegen erhöhen.
Wir haben unser Portfolio schon zu Jahresbeginn krisenfester ausgerichtet. Mit einer neutralen Aktienquote und substanziellen Positionen in Gold, Immobilien und Liquidität tragen wir dem unsicheren Ausblick Rechnung. Selbstverständlich sind wir bereit, jederzeit mit taktischen Anpassungen auf grundlegende Veränderungen im Marktumfeld zu reagieren.
Herzlich
Markus Wattinger
Leiter Investment Office
