Wenn zwei sich streiten, freut sich der Hypothekarkunde

Der Handelskrieg zwischen den USA und China freut Wohneigentümer und solche, die es werden wollen. Die Hypothekarzinsen sind nämlich auf historische Tiefststände gefallen. Und sie werden wohl auf Jahre hinaus tief bleiben.

Ob schliesslich die USA oder China im Handelskrieg die Oberhand behalten, ist offen. Ein Sieger steht jetzt schon fest: der Hypothekarkunde. Sorgen um die Weltkonjunktur lassen an den Finanzmärkten die Zinsen tauchen. Zusätzlich unter Druck gesetzt werden die Zinsen durch die Zentralbanken, die mit tieferen Leitsätzen die Wirtschaft zu stützen versuchen. In der Folge ist die Rendite der zehnjährigen Schweizer Bundesobligationen zeitweise gegen minus 0,9 Prozent gefallen – ein neuer historischer Tiefststand.

Weitere Zinssenkungen durch die Nationalbank sind nicht auszuschliessen

Geht es noch tiefer? Das ist nicht auszuschliessen. Denn die von US-Präsident Donald Trump Anfang August angekündigte jüngste Runde von Strafzöllen wird die amerikanische Wirtschaft härter denn je treffen – und damit die amerikanische Notenbank Fed zu konjunkturstützenden Leitzinssenkungen zwingen. Die Migros Bank geht in ihrer Analyse davon aus, dass das Fed schon bald eine aggressivere Lockerung ihrer Geldpolitik in Aussicht stellt. Angesichts dessen wird wohl die Europäische Zentralbank (EZB) ebenfalls handeln und ihren Einlagesatz im September 2019 von -0,4 auf -0,5 Prozent senken.

Sollten die Massnahme von EZB und Fed ohne grösseren Aufwertungsdruck für den Franken über die Bühne gehen, wird die Schweizerische Nationalbank stillhalten und ihren Leitzins unverändert lassen. Sollte aber der Euro unter 1.05 Franken fallen, wird die Nationalbank den Leitzins wohl um 0,25 Prozentpunkte auf minus 1 Prozent senken. Anschliessend dürfte er mindestens bis Ende 2020 unverändert bleiben. Die Migros Bank geht davon aus, dass die Zinswende während der ersten Hälfte der Zwanziger-Jahre kommen wird. Sie wird aber äusserst sanft ausfallen: Viel mehr als eine Rückkehr des Leitzinses knapp über die Null-Linie ist nicht zu erwarten.

Was heisst das für Hypothekarkundinnen und -kunden?

Vor dem Hintergrund einer noch jahrelang andauernden Tiefzinsphase macht es für Hypothekarkunden wenig Unterschied, ob sie eine Festhypothek mit kürzerer oder längerer Laufzeit wählen – die Zinsdifferenzen sind praktisch verschwunden. Betrug der Abstand zwischen zehnjährigen und zweijährigen Festhypotheken vor drei Jahren noch rund 0,4 Prozentpunkte, ist er mittlerweile je nach Anbieter auf weniger als 0,1 Prozent geschrumpft.

Wer den Fokus auf Budgetsicherheit legt, sichert sich nun die aktuell sehr tiefen Zinsen mit dem Abschluss von Festhypotheken. Dafür mag es sich beispielsweise empfehlen, die Hypothekarsumme in eine sieben- und zehnjährige Tranche aufzuteilen.

Wer mehr Risikofreude und -fähigkeit mitbringt, kann stattdessen z.B. für die Hälfte der Finanzierungssumme Festhypotheken mit fünf und zehn Jahren Laufzeit abschliessen und für den Rest eine Libor-Hypothek wählen. Zum einen sind die Libor-Hypotheken immer noch eine günstige Finanzierungsform. Zum anderen lässt sich je nach dem gewählten Liborsatz alle drei bis zwölf Monate in eine Festhypothek wechseln, falls die Zinsen unerwartet rasch steigen. Zusätzlich bietet die Libor-Hypothek der Migros Bank ein ausserordentliches Kündigungsrecht: Ab dem Zeitpunkt, ab dem der Libor nicht mehr zur Verfügung steht, also voraussichtlich Ende 2021, können Sie in ein anderes Hypothekenprodukt der Migros Bank wechseln oder die Libor-Hypothek zurückführen.

Kontaktieren Sie uns – wir informieren Sie über die aktuellen Konditionen und beraten Sie zum passenden Finanzierungsmix.

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