Sparschwein

Und sie lohnt sich doch!

Bei den tiefen Zinsen wird Sparen immer unattraktiver. Was verliere ich also, wenn ich bis auf Weiteres kein Geld mehr in die dritte Säule einzahle?

Aktuell zahlt die Migros Bank auf dem Vorsorgekonto 1,25 Prozent Zins. Für ein Guthaben von 100 Franken erhalten Sie somit eine jährliche Vergütung von gerade mal 1 Franken und 25 Rappen. Die Reaktion, dass man es bei diesem Zins genauso gut bleiben lassen kann, erscheint auf den ersten Blick vernünftig. Doch sie ist falsch. Aus zwei Gründen.

Eine Rendite von über 3 Prozent
Eine Rendite von über 3 Prozent
So steigt das Vermögen bei einer jährlichen Einzahlung von 3000 Franken in die Säule 3a. Das Beispiel ist gerechnet für eine alleinstehende Person in Basel mit einem Nettoeinkommen von 80 000 Franken.

Erstens wirkt der Zinseszinseffekt – wenn auch abgeschwächt – noch immer. Nehmen wir an, Sie zahlen für die nächsten 20 Jahre jedes Jahr 3000 Franken in die dritte Säule ein. Dafür erhalten Sie eine kumulierte Zinsgutschrift von immerhin 8500 Franken (siehe Grafik). Und dank der gegenwärtigen Nullinflation ist die reale Verzinsung im historischen Vergleich gar nicht so schlecht. Anfang 2008 zum Beispiel war die Teuerung höher als der Zinssatz auf dem Vorsorgekonto.

Zweitens profitieren Sie bei der Säule 3a von einem erheblichen Steuerabzug. Wie die Grafik zeigt, können Sie Ihre Rendite dadurch auf über 3 Prozent steigern – notabene ohne jegliche Kursrisiken. Im Beispiel mit einer jährlichen Einzahlung von 3000 Franken steigt das Vermögen nach 20 Jahren auf ansehnliche 84 200 Franken. Der Steuereffekt ist dabei gerechnet für eine alleinstehende Person in Basel mit einem Nettoeinkommen von 80 000 Franken.

Ein zweites Vorsorgekonto spart 750 Franken Steuern

Was häufig vergessen wird: In der dritten Säule gilt der Steuerabzug jeweils nur für ein Jahr. Eine verpasste Einzahlung können Sie somit nicht mehr nachholen. Deshalb würden Sie einen sicheren Vorteil preisgeben, wenn Sie nun aufgrund der tiefen Zinsen Ihre Zuwendungen in die Säule 3a unterbrechen.

Eine nützliche Liste mit 33 Tipps zur Säule 3a finden Sie ausserdem hier. Viele der Ratschläge sind ganz einfach umzusetzen: Zum Beispiel lohnt es sich, die 3a-Gelder vor der Pensionierung gestaffelt über mehrere Jahre zu beziehen. Dadurch brechen Sie die Steuerprogression bei der Kapitalbezugssteuer. Im Beispiel aus der Grafik reduziert sich diese Steuer allein durch das Einrichten eines zweiten Vorsorgekontos von 3050 auf 2300 Franken – wenig Aufwand für eine Ersparnis von 750 Franken.

Übrigens: Wer mithilfe der Säule 3a seine Steuern senkt, darf dies mit gutem Gewissen tun.

Der Fiskus hat diese Anreize bewusst so gesetzt, um die Bevölkerung zum Sparen zu animieren. Denn je besser die Selbstvorsorge genutzt wird, desto solider steht letztlich unser gesamtes Vorsorgesystem da.

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