Update zur Anlagepolitik 042015

Update zur Anlagepolitik der Migros Bank

Die Migros Bank hält in der Vermögensverwaltung an der Übergewichtung von Aktienanlagen fest. Demgegenüber wurden Obligationenanlagen in Schweizer Franken und in Euro deutlich reduziert. Die frei gewordenen Mittel haben wir in defensive strukturierte Aktienprodukte investiert. Des Weiteren engagieren wir uns verstärkt in inländischen und ausländischen Immobilien. Markus Wattinger, Leiter Asset Management, erläutert die Einschätzung der Finanzmärkte.

Wiederholt haben wir an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass es, in Anbetracht der fortgeschrittenen Kursentwicklung, an den Aktienmärkten jederzeit zu Korrekturen kommen kann. Mit der SNB als Auslöser für die Unruhe am Schweizer Aktienmarkt, den inländischen Obligationenmärkten und der Währungsfront haben wir, wie auch alle anderen Marktteilnehmer, nicht gerechnet.

Mit der Aufgabe des Euro-Mindestkurses hat dann die SNB am 15. Januar die Märkte überrascht.

Mit ihrer Einsicht, dass die Durchsetzung und Aufrechterhaltung eines rigiden Mindestkurses im aktuellen Marktumfeld nicht mehr gerechtfertigt sei, hat die SNB Bewegung in die Märkte gebracht. Für die Anlagepolitik in den Vermögensverwaltungsmandaten hatte dies einschneidende Auswirkungen. Die Anlageklasse Obligationen CHF und EUR wurde nochmals deutlich unattraktiver. In einer ausserordentlichen Sitzung unseres Asset Allocation Committee wurde entschieden, Direktanlagen in Obligationen der Währungen CHF und EUR, negative Verfallrenditen vorausgesetzt, vollständig zu verkaufen. Auch wenn ich in diesem Blog zum Jahresanfang geschrieben habe: «Ein schwieriges Anlagejahr steht vor der Tür», haben wir mit so deutlichen Veränderungen an der Währungs- und Zinsfront nicht gerechnet. Im Interesse unserer Vermögensverwaltungskunden hat sowohl das Anlagekomitee wie auch das Portfolio Management schnell und konsequent auf die veränderten Voraussetzungen reagiert.

Die Renditen rutschen immer tiefer ins Minus
Die Renditen rutschen immer tiefer ins Minus
Die Renditen für Schweizer Staatsanleihen sind bei allen Laufzeiten deutlich gesunken.

Auswirkungen auf unsere Anlagepolitik

Mit ihren Entscheiden und Aktionen im ersten Quartal haben die SNB und die EZB die Märkte stark beeinflusst. Folge: Ohne das Eingehen eines kontrollierten Risikos sind derzeit kaum positive Renditen auf Anlagen möglich. Dies untermauerte die SNB mit der Einführung des Negativzinses auf Giroguthaben der Geschäftsbanken von gegenwärtig -0.75%. Die EZB erreichte in Europa durch ihre ultraexpansive Geldpolitik ebenfalls einen deutlichen Zinsrückgang. Erstklassige Obligationen in den Währungen in Schweizer Franken und Euro weisen aktuell eine negative Verfallrendite auf und sind damit für den Privatanleger unattraktiv. Konsequenterweise haben wir in den Vermögensverwaltungsmandaten die Direktanlagen in Obligationen mit negativer Verfallrendite verkauft.

Wir halten an der Übergewichtung der Aktien fest

Die Zentralbanken in Europa und Japan fluten die Finanzmärkte weiterhin mit Liquidität, Obligationenanlagen sind unattraktiv – es herrscht Anlagenotstand. Für Aktien sprechen die positiven Unternehmungsresultate und die Dividendenrenditen. Die Rahmenbedingungen für riskante Vermögenswerte und insbesondere für Aktien bleiben, auch nach den jüngsten Anstiegen, insgesamt vorerst positiv. Auf den aktuellen Kursniveaus sind jedoch nun auch längere Korrekturphasen und erhöhte Volatilität jederzeit möglich.

Wir hielten es daher für unangebracht, unsere Aktienübergewichtung, wir sind seit langem in Aktien deutlich übergewichtet, weiter zu erhöhen.

Daher haben wir uns für defensive strukturierte Produkte auf ausgewählte Aktien entschieden. Wir erhoffen uns dadurch Renditen, welche über der Dividendenrendite des Aktienmarktes liegen, bei deutlich geringerem Risiko. Diese Ausrichtung hat sich bisher positiv für unsere Vermögensverwaltungskunden ausgewirkt. Die Erzielung einer Mehrrendite im Vergleich zur «bescheidenen» Rendite des Sparkontos bedingt im aktuellen Umfeld eine entsprechende Risikofähigkeit und einen langfristigen Anlagehorizont.

Details zu den verschiedenen Anlagestrategien mit den Performancezahlen finden Sie hier.

Ähnliche Beiträge

Ein Kommentar über “Update zur Anlagepolitik der Migros Bank”

  1. Im Hinblick auf mögliche Korrekturphasen und erhöhte Volatiliät ist es heute wichtiger denn je, einen Anlagehorizont von mindestens 5 Jahren anzustreben.

Kommentare sind geschlossen.