Welchen Ertrag können Sie als Aktionär für die nächsten zehn Jahre erwarten? Eine Prognose ist naturgemäss mit grossen Unsicherheiten verbunden. Trotzdem wollen wir hier eine Annäherung wagen.
Der Ertrag des Aktionärs besteht aus zwei Elementen, den Kursgewinnen und den Dividendeneinnahmen. Historisch betrachtet liegt das Verhältnis dieser beiden Ertragsquellen bei rund 60 zu 40.
Aktuell ist das Potenzial für steigende Börsenkurse nur noch gering. Denn die Kurse sind seit 2011 bereits stark gestiegen und die Aktienbewertungen liegen inzwischen auf einem recht hohen Niveau.
Somit liegt der Fokus auf den Dividenden. Und hier präsentiert sich die Situation nach wie vor erfreulich:
Zurzeit beträgt die Dividendenrendite der Schweizer Aktien rund 3 Prozent.
Dank der positiven Gewinnentwicklung konnten die Unternehmen ihre Dividendenausschüttungen in den letzten zehn Jahren von knapp 20 auf über 40 Milliarden Franken verdoppeln. Allein die drei Schwergewichte Novartis, Nestlé und Roche schütten pro Jahr je rund 7 Milliarden Franken an ihre Aktionäre aus. Und alle drei haben ihre Dividenden seit mindestens 1996 jedes Jahr erhöht – ohne einen einzigen Unterbruch.
Gehen wir also von der vorsichtigen Annahme aus, dass die Börsenkurse in den nächsten zehn Jahren überhaupt nicht steigen und auch die Dividenden auf ihrem heutigen Niveau verharren. Selbst in diesem Fall erreichen Sie als Aktionär bei einer Reinvestition der Dividenden nach zehn Jahren eine ansehnliche Rendite von 34 Prozent (vgl. rote Kurve in der Grafik). Das wiederum bedeutet: Sogar wenn der Aktienindex SMI von heute rund 9000 Punkten in zehn Jahren auf 6000 Punkte sinken sollte, was höchst unwahrscheinlich ist, dann hätten Sie unter der Annahme einer konstanten Dividendenausschüttung keinen Verlust erlitten.
Umgekehrt kann bereits ein bescheidenes Wachstum der Gewinnausschüttungen die Rendite spürbar verbessern.
Gehen wir mal davon aus, dass die Unternehmen ihre Dividenden bis im Jahr 2025 um jährlich 6 Prozent steigern, was der Entwicklung innerhalb der letzten Dekade entspricht. Somit könnten Sie in den nächsten zehn Jahren eine ansehnliche Gesamtrendite von 48 Prozent erreichen – auch hier ohne jeglichen Kursgewinn (siehe Grafik).
Wenn Sie als Anleger den Fokus Ihrer Renditeerwartungen auf die Dividendenzahlungen legen, hat das einen grossen Vorteil: Es erleichtert Ihnen, trotz den kurz- und mittelfristigen Kursschwankungen, an Ihrer langfristigen Anlagestrategie festzuhalten. Denn mit vorübergehenden Buchverlusten ist jederzeit zu rechnen. Das haben wir gerade in diesem Jahr bereits mehrfach erlebt. Und nicht immer kommt die Erholung so rasch wie nach dem Einbruch vom 15. Januar. Eine solche Durststrecke lässt sich aber leichter überstehen, wenn Sie wenigstens auf die jährliche Gewinnausschüttung zählen können.
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