Rennauto

Die Top- und Flop-Aktien im SMI

Der Swiss Market Index nimmt Anlauf auf sein Allzeithoch von 2007. Wir zeigen die Gewinner und Verlierer seit damals: Die Besten haben ihren Wert mehr als verdoppelt. Und ohne die UBS-Aktie hätte der SMI bereits die 10 000-Punkte-Marke geknackt.

Im Juni 2007 war die Börsenwelt noch in Ordnung. Der Swiss Market Index (SMI) kletterte auf ein Rekordhoch von 9548 Punkten, bevor der brutale Crash auf 4235 Punkte folgte – ein Minus von 56 Prozent! Doch so schlagartig, wie der Absturz kam, hat sich der Börsenindex auch wieder aufgerappelt. Selbst derjenige Pechvogel, der genau Anfang Juni 2007 Schweizer Aktien kaufte, hat seinen Verlust mittlerweile ausgemerzt: Im SMI werden die Ausschüttungen nämlich nicht mitgerechnet. Doch unter Berücksichtigung der reinvestierten Dividenden liegt der SMI – trotz Crash – bereits ein Viertel höher als vor acht Jahren. Eine tolle Leistung.

Freilich, der SMI ist heute ein ganz anderer Index als vor dem Crash.

Kursentwicklung seit dem letzten Rekordstand vom Juni 2007. Die ausgeschütteten Dividenden sind nicht mitgerechnet.
Kursentwicklung seit dem letzten Rekordstand vom Juni 2007. Die ausgeschütteten Dividenden sind nicht mitgerechnet.

Das zeigt unsere Grafik. Als grösster Flop entpuppt sich die Aktie UBS mit einem Absturz von 76 Prozent. Das bedeutet für den SMI: Diese Aktie allein hat den Index um nicht weniger als 1060 Punkte nach unten gerissen. Ohne die Last des UBS-Titels hätte der SMI schon letztes Jahr die 10 000-Punkte-Marke übersprungen. Die Aktie Credit Suisse hat mit einem Minus von 72 Prozent kaum besser abgeschnitten. Aufgrund der tieferen Börsenkapitalisierung hat dies für den SMI allerdings «nur» eine Verschlechterung von 670 Punkten zur Folge. Die verheerende Bilanz der beiden Grossbanken lautet somit: Ohne sie würde der SMI aktuell ganze 18 Prozent höher notieren und hätte sogar 11 000 Punkte hinter sich gelassen.

Zum Glück enthält der SMI aber auch eine ganze Reihe von Gewinneraktien: Ihren Wert mehr als verdoppelt haben Richemont, Geberit und Actelion. Unter Berücksichtigung der Börsenkapitalisierung haben die beiden Schwergewichte Novartis und Nestlé den Index am stärksten nach oben gezogen, nämlich um rund 700 respektive 560 Punkte.

So stark steigt der benötigte prozentuale Kursgewinn, um den mit einer Aktie erlittenen Verlust zu kompensieren.
So stark steigt der benötigte prozentuale Kursgewinn, um den mit einer Aktie erlittenen Verlust zu kompensieren.

Was diese Auflistung der Top- und Flop-Titel im SMI eindrücklich demonstriert:

Eine breite Diversifikation ist das oberste Gebot jeder Geldanlage.

Wer im Juni 2007 UBS-Aktien kaufte, muss vom heutigen Kursniveau her berechnet einen Gewinn von über 300 Prozent erzielen, damit er wieder auf den Einstandskurs kommt (siehe Grafik). Um ein solches Klumpenrisiko zu vermeiden, empfiehlt sich deshalb eine Streuung der Investition auf mindestens 15 bis 30 verschiedenen Einzeltitel pro Marktsegment, wozu sich ein Anlagefonds eignet.

Wer sein Portfolio diversifiziert, kann selbst einen Totalverlust wie damals bei der Swissair mit den Top-Aktien wieder ausgleichen. Denn das Gute an der Börse ist: Während der Verlust pro Einzeltitel auf maximal 100 Prozent beschränkt ist, gibt es beim Kursgewinn nach oben keinerlei Grenzen. Die Aktie der Luxusgüterfirma Richemont beispielsweise hat sich seit dem Swissair-Grounding im Oktober 2001 mehr als verfünffacht. Beim Genfer Warenprüfkonzern SGS hat sich der Kurs seither sogar verzehnfacht. Und wer damals in Apple investierte, konnte seinen Einsatz gar vervierzehnfachen.

Mit der nötigen Ausdauer und einer cleveren Anlagestrategie konnten Sie den schlimmsten Börsencrash seit Jahrzehnten also absolut unbeschadet überstehen. Was es dazu nebst einer guten Diversifikation ebenfalls braucht, lesen Sie in unserer «Not-to-do-Liste» mit den Sieben Tabus für Anleger.

Ähnliche Beiträge