Kurz & bündig ist unsere neue Interviewreihe. Heute im Gespräch: Manuel Kunzelmann, dessen erster Traumberuf Turnlehrer war und der heute CEO der Migros Bank ist. In dieser Funktion gilt sein besonderes Augenmerk der Digitalisierung bei der Migros Bank. Wir wünschen viel Spass beim Lesen!
In drei Sätzen – Manuel Kunzelmann, kannst du dich uns kurz vorstellen? Wer bist du und was treibt dich an?
Manuel Kunzelmann: Mein erster Traumberuf war der eines Turnlehrers, stattdessen aber wählte ich den kopflastigen Berufsweg als Betriebsökonom. Dabei war die Gesamtführung eines Unternehmens seit je ein reizvolles Fernziel von mir. Was mich antreibt, sind der unternehmerische Anspruch, der dem CEO-Job innewohnt, die Möglichkeit, gemeinsam mit einem engagierten Team die Zukunft aktiv zu gestalten, sowie die Vielfalt der Führungsaufgabe.
Seit deinem Einstieg ist im Hinblick auf die Digitalisierung bei der Migros Bank schon viel passiert. Worauf bist du besonders stolz? Und was geht länger als erwartet?
Manuel Kunzelmann: Wir haben unser Online-Angebot deutlich ausgebaut. Es umfasst mittlerweile eine breite Palette: von Kontoeröffnung und Kreditkartenantrag per Video-Identifikation über Privat- und Firmenkredite, Hypotheken und Leasing bis hin zu Vermögensverwaltung und Vorsorge. Corona-bedingte Verzögerungen gibt es dagegen leider bei der Eröffnung neuer Niederlassungen, welche die physische Präsenz gezielt mit Videoberatung und weiteren digitalen Services verbinden.
Was denkst du, wie die Digitalisierung das Banking für die Kund*innen allgemein erleichtern kann?
Manuel Kunzelmann: Eine Bank ist heute ein Tech-Unternehmen. Die Digitalisierung führt einerseits zu mehr Convenience, weil digitale Bankdienstleistungen bequem, übersichtlich, einfach und orts- und zeitunabhängig angeboten werden. Andererseits sorgt die Digitalisierung dafür, dass einfache Dienstleistungen zu attraktiven Konditionen erbracht werden.
Du kannst vermutlich nicht allzu konkret werden, aber wir versuchen es dennoch: Was ist dein Plan im Hinblick auf die Digitalisierung der Migros Bank und was ist deine Vision?
Manuel Kunzelmann: Wir wollen uns konsequent von kundenfreundlichem Design, Convenience und Kundennutzen leiten lassen und Innovationen noch schneller als heute einführen. Dabei können wir einiges von den Neobanken lernen. Anders als diese beschränken wir uns aber nicht auf ein schmales Angebot und auch nicht allein auf die Selbstbedienung. Unser Direktvertrieb ergänzt die Online-Abschlussmöglichkeit mit persönlicher Produktberatung über Telefon und Videotelefonie.
Stell dir vor, es ist 2052 und du willst eine Überweisung tätigen. Wie hat sich die Bank für Kund*innen im Vergleich zu heute verändert?
Manuel Kunzelmann: Ich erledige sämtliche Finanzgeschäfte völlig flexibel, wann und wo ich will. Während ich mich z.B. im Badezimmer rasiere, teile ich die Überweisung via Smarthome-Audiosteuerung meinem digitalen Finanzcoach mit. Dieses virtuelle «Heinzelmännchen» sorgt gleichzeitig dafür, dass mein Haushaltsbudget stets im Lot ist. Es macht mir daher umgehend Vorschläge, wie ich die Ausgabe beim nächsten Migros-Einkauf dank der aktuellen Aktionsangebote kompensieren kann. Ich stimme zu – und freue mich, dass meine Bank nahtlos in ein breites Ökosystem von Konsum- und Finanzdienstleistungen eingebunden ist.
Da freuen wir uns doch schon auf unser «Heinzelmännchen». Vielen Dank für diese spannenden Einblicke, Manuel!