Bayerische Berge

Unternehmen, unser wertvollster Schatz

Die Schweiz steht international stark unter Druck. Als Kleinstaat sind wir dabei in einer schwachen Position. Leidet nun unsere Wirtschaft darunter?

In der Tat bläst der Schweiz ein rauer Wind entgegen. Sei es beim Bankgeheimnis oder der Besteuerung ausländischer Holdinggesellschaften: In ultimativem Ton geben die USA und die Europäische Union immer neue Forderungen bekannt. Die aufgeladene Debatte vermittelt zuweilen den Eindruck, dass die Prosperität unseres Landes ernsthaft bedroht sei – oder schlimmer noch: dass unser wirtschaftlicher Erfolg auf suspekten Tricksereien basiere. Richten wir also einen nüchternen Blick auf die Fakten.

Die Quelle unseres Wohlstandes, so dürfen wir zunächst festhalten, das sind unsere Unternehmen. Mit Tatkraft und Erfindergeist haben sie frühzeitig die internationalen Märkte erobert.

Nicht nur der Schweiz selber haben sie damit zu Reichtum verholfen. Auch international tragen sie zu Wachstum und Fortschritt bei. Allein die fünf Konzerne ABB, Holcim, Nestlé, Novartis und Roche beschäftigen auf der ganzen Welt rund 700‘000 Mitarbeitende. Hinzu kommen hunderttausende weitere Arbeitsplätze bei Lieferanten und Händlern. Insgesamt haben Schweizer Firmen bisher über 1000 Milliarden Franken im Ausland investiert: in die Forschung, in Fabriken und vieles mehr. Pro Kopf der Bevölkerung erreichen die ausländischen Direktinvestitionen 130‘000 Franken, rund achtmal mehr als in Deutschland oder den USA.

Erfolgreiche Schwerizer Firmen
Die gesamte Börsenkapitalisierung aller kotierten Schweizer Unternehmen erreicht 200 Prozent des Bruttoinlandprodukts und liegt damit deutlich höher als in anderen Ländern.
Die gesamte Börsenkapitalisierung aller kotierten Schweizer Unternehmen erreicht 200 Prozent des Bruttoinlandprodukts und liegt damit deutlich höher als in anderen Ländern.

Vom Erfolg an der Börse profitieren wir alle

Vom immensen Wert unserer Unternehmen zeugt auch die nebenstehende Grafik. 1200 Milliarden Franken beträgt im Jahr 2013 deren gesamte Börsenkapitalisierung, das entspricht dem Doppelten des Bruttoinlandprodukts. Über die Pensionskassen und Sammelstiftungen der beruflichen Vorsorge sind wir alle mitbeteiligt an diesem kostbaren Schatz. Letztlich besteht dieses Vermögen aus dem Wissen und den Erfahrungen, welche in unseren Unternehmen (KMU sowie Multis) gespeichert sind. Ihre eindrückliche Innovationskraft lässt sich an der Zahl der Erfindungen ablesen. Nirgendwo gibt es mehr Patente pro Einwohner als bei uns (vgl. „Wer hat‘s erfunden?“). Zugegeben, das Säbelrasseln auf der politischen Bühne wirkt zuweilen dramatisch. Und es sorgt für aufregende Presseschlagzeilen, wonach die Schweiz in die Enge getrieben oder gar „erpresst“ werde. Mein Tipp: Lesen Sie zur Abwechslung den Geschäftsbericht von ABB oder Nestlé . Diese Lektüre bietet zwar weniger Spektakel, dafür ist sie umso relevanter für unsere wirtschaftliche Zukunft.

Bereitet Ihnen der Druck auf die Schweiz Sorgen? Diskutieren Sie mit!

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