Der Jahreswechsel steht unter konjunkturell schwierigen Vorzeichen, und 2023 wird wirtschaftlich herausfordernd. Dennoch sind auch Lichtblicke auszumachen, und gerade die Schweiz hält weiterhin Trümpfe in der Hand.
Ein denkwürdiges Jahr ist zu Ende. Ein Jahr, das mit vielen negativen Überraschungen und Belastungen in die Geschichtsbücher eingehen wird. Wir denken hier natürlich zuerst an den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Auch mehr als zehn Monate nach Beginn der ersten Kampfhandlungen dauert das Töten und das Zerstören rund zweieinhalb Flugstunden von uns an.
Ob des Leids in der Ukraine relativieren sich andere Probleme und Schwierigkeiten. Dennoch: 2022 war – gelinde gesagt – auch aus wirtschaftlicher Sicht mehr als nur herausfordernd: Inflationsschock, Zinshammer, Konjunktureintrübung, Energiekrise und eine Finanzmarktperformance, die schlicht zum Vergessen ist. An schlechten Neuigkeiten herrschte und herrscht im auslaufenden Jahr wahrlich kein Mangel.
Viele dieser Herausforderungen werden uns auch 2023 weiter beschäftigen. Entsprechend gross ist die Versuchung, mit einer grossen Portion Unbehagen auf das neue Jahr zu blicken. In diesem «Blickpunkt» möchten wir aber erfreuliche Dinge und Entwicklungen herauspicken. Einen Tag vor Heiligabend wollen wir das Glas als halbvoll und nicht als halbleer betrachten.
Es gibt sie also, die Lichtblicke an einem zurzeit eher düsteren Konjunkturhimmel. Wobei wir in der Schweiz auf eine fast schon konstante Aufhellung zählen können, der wir uns viel zu wenig bewusst sind: Wir sind das innovativste Land der Welt. Gemäss dem jüngsten Bericht der UN-Organisation für geistiges Eigentum belegt die Schweiz zum zwölften Mal in Folge (!) den ersten Platz in punkto Innovationskraft – noch vor den USA (Platz 2 beim 2022-Ranking) und vor Schweden (Platz 3).
Die Schweizer Innovationskraft ist konjunkturunabhängig
Wenn es bekanntlich auch im Fussball nicht klappt, bleiben wir zumindest innovationsmässig Weltmeister. Dieser Platz zuoberst auf dem Podest ist dabei auf Faktoren zurückzuführen, die weitgehend konjunkturunabhängig sind. Dazu zählen politisch stabile Rahmenbedingungen, eine enge Verzahnung von Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft und eine grosse Attraktivität für hochqualifizierte ausländische Fachkräfte.
Darauf und auf die obigen Lichtblicke sollten wir uns besinnen, wenn wir in ein Jahr starten, das viele Unwägbarkeiten und wohl auch einiges an Widerwärtigkeiten bereithält. Es mag abgedroschen klingen, aber dank eben dieser hohen Innovationsfähigkeit kann die Schweiz einmal mehr eine konjunkturell schwierige Phase nicht nur als Krise, sondern auch als Chance begreifen. In diesem Sinne schliesse ich den letzten «Blickpunkt» dieses Jahres nicht nur mit den besten Wünschen für die Festtage und den Jahreswechsel, sondern auch mit: «Packen wir’s an!»
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