Die Migros Bank blickt auf ein erfolgreiches Anlagejahr 2017 zurück. Der Wertzuwachs der Vermögensverwaltungsmandate war sowohl im Konkurrenzvergleich als auch gegenüber der internen strategischen Vorgabe sehr ansprechend. Die Vermögensverwaltung der Migros Bank ist bewährt und erfolgreich seit 2003.
Inhaber von Vermögensverwaltungsmandaten (VV) der Migros Bank können sich freuen: Ihre Depots verzeichneten 2017 je nach Risikoprofil einen Wertzuwachs von bis zu 18,9 Prozent. Für alle Strategien (d.h. unabhängig vom Aktienanteil) resultierte ein Anlageergebnis, das auch im Konkurrenzvergleich positiv ausfällt. Es gibt zwar keine offiziellen Zahlen zur VV-Performance der gesamten Branche. Als annähernde Vergleichsgrösse kann man jedoch Strategiefonds anderer Finanzinstitute beiziehen. Diese weisen eine ähnliche Vermögensaufteilung über die verschiedenen Anlageklassen wie VV auf. Im Quervergleich (Tabelle 1) hat die Migros Bank in absoluten Zahlen wie auch relativ zur Konkurrenz und gegenüber ihrer eigenen strategischen Vorgabe gut abgeschnitten.
Ein Vergleich mit der Performance des Aktienmarktes alleine wäre für VV-Mandate hingegen nicht zielführend. Bei den abgebildeten Strategien handelt es sich um breit diversifizierte Portfolios bestehend aus Aktien, Obligationen und verschiedenen alternativen Anlagen, wie beispielsweise Rohstoffen oder Immobilienfonds. Je nach Risikobereitschaft des Investors wird ein höherer oder ein niedrigerer Aktienanteil gewählt. Durch die Diversifikation werden die Schwankungsanfälligkeit und das Verlustrisiko des Portfolios substanziell verringert.
Performance der Migros Bank VV mit Direktanlagen im Jahr 2017 | ||||
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Strategie | Richtwert Aktienanteil | Rendite* Migros Bank VV mit Direkt-anlagen | Durchschnittliche Rendite** von Schweizer Strategiefonds | Rendite der internen Migros Bank Benchmark |
CHF Einkommen | 0% | 3,71% | n.v. | 1,75% |
CHF Konservativ | 25% | 8,44% | 4,55% | 5,72% |
CHF Ausgewogen | 45% | 12,28% | 8,92% | 9,48% |
CHF Wachstum | 65% | 15,65% | 12,71% | 12,53% |
CHF Dynamisch | 85% | 18,86% | n.v. | 16,57% |
* Performance vor Verwaltungskosten und nach Transaktionskosten ** Quelle: NZZ vom 24. Januar 2018, S. 31. n.v. = nicht verfügbar |
Die erfreuliche absolute und relative Performance unserer VV-Mandate basiert auf fünf verschiedenen Pfeilern:
1. Langfristige strategische Ausrichtung
Die Anlagestrategie (Strategische Asset Allocation, kurz: SAA) ist die langfristige Vorgabe für die Vermögensverteilung auf die verschiedenen Anlageklassen. Die SAA wird vom Investment Office regelmässig überprüft und den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen angepasst. Ein wesentliches Element der SAA der Migros Bank war die starke Gewichtung des Euros relativ zum Dollar, indem wir auf US-Anleihen verzichteten und weniger US-Aktien hielten als europäische Aktien. Der Euro hat sich zum Dollar im vergangenen Jahr erheblich verteuert. Dies hat sich positiv in der Performance niedergeschlagen. Ein Grossteil der Konkurrenz hat den Dollar stärker gewichtet als die Migros Bank.
2. Kurzfristige taktische Schwerpunkte
Im Rahmen der Anlagetaktik (Taktische Asset Allocation, kurz: TAA) kann das Anlagekomitee temporäre Abweichungen von der Strategie festlegen. Mit taktischen «Wetten» versucht man, Opportunitäten am Markt zu nutzen und eine Mehrrendite gegenüber der Anlagestrategie zu generieren. Unsere Anlagetaktik war im gesamten Jahresverlauf sehr zyklisch ausgerichtet, weil das Anlagekomitee auch in unruhigen Zeiten von Europas Aufschwung ausging. Konkret heisst das: Die Migros Bank hielt ein starkes Übergewicht in Aktien, welches teilweise auch auf strukturierten Produkten beruhte. «Übergewichtung» bedeutet, dass der Aktien-Anteil über der strategischen Vorgabe lag. Aufgrund der negativen Gesamterträge von Franken-Anleihen verzichtete die Migros Bank im Gegenzug fast gänzlich auf Franken-Obligationen. Beim Profil «Ausgewogen» betrug der Franken-Obligationenanteil beispielsweise nur 2%. Stattdessen hielt sie einen deutlich erhöhten Bestand an Franken-Liquidität und ein Übergewicht im Immobilienbereich. Diese taktischen Schwerpunkte haben sich ausbezahlt.
3. Beharrlichkeit statt Aktivismus
Im Frühjahr 2017 kam an den Finanzmärkten zunehmend Unsicherheit auf. Im Zuge der Flüchtlingskrise erhielten Populisten in Europa regen Zulauf. In den Niederlanden und in Frankreich standen Wahlen bevor. Geert Wilders und Marine Le Pen wurden reelle Chancen eingeräumt, Ministerpräsident bzw. Staatspräsidentin zu werden. Gleichzeitig mehrten sich in den USA die Zweifel, dass Präsident Trump politische Mehrheiten für seine Wahlversprechen gewinnen kann.
Die Aktienmärkte tendierten im März und April 2017 abwärts. Der Franken geriet unter Aufwertungsdruck. Der EUR/CHF-Kurs sank bis auf 1.06. Das Anlagekomitee hat dennoch darauf verzichtet, von seiner zyklischen Positionierung abzuweichen. Die Mitglieder waren überzeugt, dass die politischen Risiken nach dem Urnengang in Frankreich in den Hintergrund treten und die Finanzmärkte dem Aufschwung der Eurozone wieder Rechnung tragen werden. Diese Beharrlichkeit hat sich gelohnt – auch aus Kostensicht, denn Transaktionen belasten die Performance.
4. Die Titelselektion
In VV mit Direktanlagen werden im Aktienbereich auch Einzelanlagen getätigt. Hierbei gilt es jene Titel zu wählen, die nach Ansicht unserer Analysten über die besten Renditeaussichten verfügen. Die Titelselektion hat 2017 positiv zum Ergebnis beigetragen.
5. Niedrige Kosten
Je weniger die Bank an Gebühren verlangt, desto mehr Geld bleibt für den Kunden. Die Migros Bank gehört bei den VV schweizweit zu den preiswertesten Anbietern.
Abschliessend gilt es festzuhalten: Zur Beurteilung eines Vermögensverwalters ist die Performance eines einzelnen Jahres nur von beschränkter Aussagekraft. Bei einer kurzfristigen Performance-Betrachtung werden hochriskante Strategien in guten Börsenjahren zu positiv dargestellt. Diese führen in bestimmten Jahren zum Erfolg (und damit zu sehr hohen Erträgen), in schlechten Börsenjahren hingegen zu entsprechend kräftigen Rückschlägen. Wenn die Qualität der Anlagetaktik und des Asset Managements objektiv beurteilt werden soll, empfiehlt sich eine längerfristige Betrachtung der Performance unter Berücksichtigung der durchschnittlichen Wertschwankung des Portfolios – beispielsweise über einen Anlagezeitraum von fünf Jahren. Auch im langjährigen Vergleich hat die Migros Bank dank ihrer stabilitätsorientierten Anlagephilosophie gut abgeschnitten (siehe Tabelle 2).
Jahresperformance* der Migros Bank VV mit Direktanlagen über die letzten fünf Jahre | ||||||
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Strategie | 2017 | 2016 | 2015 | 2014 | 2013 | Durchschnittliche Jahresrendite (31.12.2012-31.12.2017) |
CHF Einkommen | 3,71% | 2,18% | -2,37% | 2,97% | 1,10% | 1,50% |
CHF Konservativ | 8,44% | 3,02% | -1,58% | 4,78% | 5,54% | 3,99% |
CHF Ausgewogen | 12,28% | 3,28% | -1,74% | 6,73% | 9,35% | 5,87% |
CHF Wachstum | 15,65% | 3,92% | -1,20% | 8,74% | 13,70% | 7,98% |
CHF Dynamisch | 18,86% | 3,04% | -1,83% | 9,88% | 18,04% | 9,29% |
* Performance vor Verwaltungskosten und nach Transaktionskosten |
Guten Tag
Gemäss ihrem Slogan «Was zählt sind Zahlen, Fakten, Kompetenzen» würde ich erwarten, dass sie hier sehr viel offener mit den Kosten umgehen. Wie wäre es mit einer Darstellung der Kosten im Vergleich zu nützlichen Benchmarks…? Und ganz nebenbei: 2017 war es keine grosse Leistung diese Gewinne zu erzielen. Der SMI stieg um 15%, der Dow Jones um 25%, pure ETFs auf diese Indizes kosten etwa 0.2%… das sollte also der Massstab für die Kosten sein.
Freundliche Grüsse,
Simon Weiher
Sehr geehrter Herr Weiher
2017 war ein gutes Jahr – noch besser schnitt man freilich mit einem aktiv gemanagten Vermögensverwaltungsmandat der Migros Bank Bank ab. Und dies auch unter Berücksichtigung Kosten, die je nach Anlagesumme variieren und die sich transparent auf migrosbank.ch finden. So beträgt die Verwaltungsgebühr unter CHF 750’000 1,2%, ab CHF 750’000 1,1% und ab CHF 1,5 Mio. 1%. Bei einem Mandat von z.B. CHF 800’000 mit der Strategie «Ausgewogen» beläuft sich die Nettorendite auf 11,2% (12,3 – 1,1). Das ist deutlich mehr als die Benchmark-Rendite von 9,5%, von der noch die Transaktions- und Depotkosten abzuziehen wären, um eine vergleichbare Netto-Basis zu haben.
Freundliche Grüsse, Urs Aeberli
Auf welche Einzelwerte setzt die Bank?
Sehr geehrter Herr Zitzmann
Mehr über unsere zehn Schweizer Aktienfavoriten für 2018 lesen Sie hier. Grundsätzlich ist Einzeltitelresearch, inklusive den ökologischen Einstufungen, Kundinnen und Kunden mit einem Beratungsmanddat vorbehalten (Persönliche Anlageberatung). Besten Dank für Ihr Verständnis.
Freundliche Grüsse, Urs Aeberli