Zeitnot – die Plage der Wohlhabenden

Unser Alltag wird hektischer, das Zeitbudget immer knapper. Was hat unser Wohlstand damit zu tun? Und wie lautet das Rezept von Steve Jobs gegen die Verschwendung von wertvoller Zeit? Die Antworten lesen Sie hier. Ebenso erfahren Sie, weshalb Sie jetzt ein wenig von Ihrer Zeit verschenken sollten.

Wann haben Sie zum letzten Mal einfach nichts gemacht? Zum Beispiel eine halbe Stunde lang nur zum Fenster hinausgeschaut? Falls Sie sich nicht an einen solchen Moment erinnern können, so befinden Sie sich in guter Gesellschaft. Unser Alltag verläuft immer rastloser, die Agenda ist minutengenau getaktet.

Zeit ist Geld: Mit der Industrialisierung im 18. Jahrhundert haben die Menschen begonnen, ihre Zeit zu messen und zu quantifizieren.

Womit auch der Druck zugenommen hat, möglichst keine Zeit zu verschwenden. Der steigende Wohlstand hat dazu geführt, dass unsere Zeit wertvoller geworden ist: Zwar verdienen wir viel mehr Geld als unsere Vorfahren. Unser Guthaben an Zeit jedoch ist gleich geblieben – umso knapper wird dieses Gut somit in unserem Empfinden.

Dass wir gehetzter durchs Leben gehen, lässt sich messen. Britische Forscher haben die Laufgeschwindigkeit von Fussgängern in 32 Städten auf der ganzen Welt verglichen. Demnach hat sich das Tempo in den Fussgängerzonen innerhalb eines Jahrzehnts um durchschnittlich 10 Prozent erhöht. Andere Studien zeigen, dass auch unsere Sprechgeschwindigkeit laufend zunimmt.

Dank der modernen Technik können wir ausserdem mehrere Tätigkeiten parallel ausführen: Telefonieren beim Autofahren zum Beispiel oder Fernsehen und gleichzeitig Chatten. Solches Multitasking ist zwar praktisch, unsere Zeitnot jedoch wird dadurch nicht gelindert. Im Gegenteil: Erwartet wird gerade im Beruf eine ständige Erreichbarkeit. Viele Arbeitnehmer essen ihren Lunch direkt vor dem Computer und beantworten ihre Mails auch am Abend oder in den Ferien.

Neue populäre Schlagworte wie Entschleunigung oder Zeitmanagement zeugen vom Bestreben, die zunehmende Hektik in unserem Alltag irgendwie zu bändigen.

In den Buchhandlungen stapelt sich die Ratgeberliteratur dazu. Ein Leitfaden oder eine Checkliste kann sicherlich helfen, den Zeitstress zu reduzieren. Doch allein mit mehr Effizienz ist es nicht getan. Vielmehr sollten wir lernen, unsere Zeit sinnvoll zu nutzen. Was das bedeutet, hat Steve Jobs, der 2011 verstorbene Apple-Gründer, grossartig auf den Punkt gebracht. In seiner mittlerweile legendären Rede aus dem Jahr 2005 vor Studenten in Stanford hielt er ein flammendes Plädoyer, selbstbestimmt durchs Leben zu gehen:

«Eure Zeit ist begrenzt, also verschwendet sie nicht damit, das Leben eines anderen zu leben. Lasst euch nicht von Dogmen gefangen nehmen, die der Lebens- und Denkweise anderer Menschen entsprechen. Lasst nicht eure eigene innere Stimme vom Lärm anderer Meinungen übertönen. Und am Wichtigsten, habt den Mut, eurem Herzen und eurer Intuition zu folgen. (…) In den vergangenen 33 Jahre habe ich jeden Morgen in den Spiegel geschaut und mich gefragt: ‹Wenn heute der letzte Tage meines Lebens wäre, würde ich das tun wollen, was ich heute im Begriff bin, zu tun?› Und immer wenn die Antwort zu viele Tage hintereinander ‹Nein› lautet, weiß ich, dass ich etwas verändern muss.»

Wir sollten uns die Worte von Steve Jobs zu Herzen nehmen.

Schliesslich ist die Zeit das wertvollste Gut, das wir überhaupt haben.

Auch wenn wohl die meisten nicht gleich radikal ihrer Intuition folgen werden, wie dies der Apple-Gründer in seinem Leben tat. Oftmals genügen schon kleine Schritte: Zum Beispiel, dass wir ein bisschen von unserer Zeit an andere Menschen verschenken, die uns nahe stehen.

Genau mit dieser Idee hat die Migros Bank die Aktion «Zeit schenken» lanciert. Mit wem wollten Sie schon lange wieder einmal lachen, geniessen oder gemeinsam kreativ sein? Machen Sie mit vom 2. bis 15. November und gewinnen Sie attraktive Erlebnispreise.

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2 Kommentare zu Zeitnot – die Plage der Wohlhabenden

  1. Die Zeit ist ein knappes Gut in einem hochentwickelten Staat bzw. inbezug Nutzen von hochentwickelten Produkten und deren Auswirkungen.
    Die Zeit ist aber immer im Kontext zu sehen.
    Dadurch gewinnt dieser Faktor an enormer Bedeutung.
    Insbesondere bei der Verifikation, Validierung und letztlich Prognostizierung von unerwüschten Effekten und Nebeneffekten in einer Gesellschaft bzw. weltweit. Dabei sind die Basisgrössen ua. einem kubischen Würfel ähnlich zu durchleuchten und transparent inbezug auf die Werte Ausfallrisiko, Klumpenrisiko und Unternehmensrisiko (ua. Staat) zu erfassen und zu verstehen. Nur solches Verständnis und solche Transparenz hilft zu echtem Mehrwert in einer Gesellschaft bzw. in weltweiten Kontexten.

  2. Kommentar zur ZEIT

    1) «Und immer wieder die Zeit», erschienen im Zytglocken-Turm, Bern, von Albert Einstein, Beamter im eidgenössischen Patentamt.
    2) «Warum Krieg» von Albert Einstein und Sigmund Freud, mit einem Essay von Isaac Asimov. (Diogenes)

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