Ob Übernahmefinanzierung, Expansionsfinanzierung oder Nachfolgelösung: Die Migros Bank hat in den letzten Jahren über 100 solcher Transaktionen im KMU-Bereich begleitet und finanziert. Die Gründe für den Erfolg erklärt Olivier Häner, Leiter Strukturierte Finanzierungen der Migros Bank.
Olivier Häner, du berätst Unternehmen, die vor kapitalintensiven Entwicklungsschritten stehen. Was kann man sich darunter vorstellen?
Unternehmen durchlaufen in ihrem Lebenszyklus verschiedene Phasen. Naturgemäss kommen sie irgendwann in eine Konsolidierungsphase, wo sie im angestammten Geschäftsbereich an Grenzen stossen. In dieser Phase diskutieren wir mit der Unternehmensführung auf einer strategischen Basis, welche Möglichkeiten für die Weiterentwicklung bestehen.
Was für Optionen bieten sich in dieser Phase?
Eine Option ist die Erweiterung der Geschäftstätigkeit oder Lieferkette. Das erfolgt entweder organisch oder anorganisch mittels Übernahme eines Mitbewerbers oder durch Zukauf eines Lieferanten. Eine andere Option besteht darin, dass das Unternehmen seine bestehenden Prozesse analysiert und wo sinnvoll durch Automatisierung oder Digitalisierung weiterentwickelt.
Das hört sich nach hohen Investitionskosten an…
Wir fokussieren uns auf Transaktionen mit einem Finanzierungsvolumen von drei bis rund 30 Millionen Franken, im Einzelfall auch bis 40 Millionen Franken. In diesem Segment spielt die Migros Bank den Vorteil als flexible und umfassende Lösungsanbieterin optimal aus. Wir sehen uns dabei – zusätzlich zur Rolle des Finanzierungspartners – auch als Sparring-Partner für unsere Kundinnen und Kunden. Dies erreichen wir, indem wir uns intensiv mit dem Kunden und dessen Geschäftsmodell und Wertschöpfungskette auseinandersetzen.
Worin bestehen die Aufgaben der Migros Bank?
Wir verstehen uns als Drehscheibe mit der Kernaufgabe, dem Kunden eine massgeschneiderte Finanzierungslösung anzubieten. Unsere Tätigkeiten umfassen dabei unter anderem die Verifikation der Business- und Finanzpläne von potenziellen Übernahmekandidaten, das Prüfen der Due-Diligence-Unterlagen oder das Abbilden verschiedener Szenarien. Wo nötig, ziehen wir z.B. Treuhänder, Steuerexperten und Rechtsberater bei – oder unsere Partnerin CSL Immobilien AG, wenn Firmenliegenschaften eine Rolle spielen.
Wie sind solche Finanzierungen typischerweise strukturiert?
Die Finanzierungsstruktur ist jeweils sehr kundenindividuell ausgestaltet. Normalerweise finanzieren wir 60 bis 70 Prozent des Kapitalbedarfs. Die restlichen 30 bis 40 Prozent bringt der Käufer mit. Unsere Finanzierung sollte innerhalb eines Horizonts von rund 5 bis 7 Jahren aus den laufenden Cashflows getilgt werden.
Du begleitest nicht nur Unternehmenskäufe, sondern auch Verkäufe…
Ja, das ist beispielsweise der Fall, wenn Unternehmerinnen oder Unternehmer im Rahmen der Nachfolgelösung ihre Firma verkaufen. Solche Transaktionen erfordern besonderes Know-how. Idealerweise beginnt die Suche nach einer geeigneten Nachfolgelösung und das Fitmachen des Unternehmens bereits rund fünf Jahre vor dem geplanten Eigentumswechsel. Gelingt schliesslich der Verkauf, ist der Prozess aber noch nicht abgeschlossen. Eine Nachfolgelösung umfasst zusätzlich die steuer- und vorsorgetechnisch optimale Anlage des Verkaufserlöses. Auch hier kann die Migros Bank mit Experten-Know-how bspw. durch eine Finanzplanung unterstützen.
Über eine Milliarde Franken Finanzierungsvolumen
Planen Sie den nächsten kapitalintensiven Entwicklungsschritt in Ihrem Unternehmen, wie z.B. die Übernahme eines Mitbewerbers bzw. Lieferanten, die Ausdehnung Ihres Filialnetzes oder die Finanzierung eines Infrastrukturprojekts? Oder steht in Ihrem Betrieb eine Nachfolgelösung an? Solche Transaktionen erfordern speziell strukturierte Finanzierungen. Die Migros Bank verfügt in diesem Bereich über langjährige Beratungskompetenz: Seit 2008 hat sie über 100 solche Transaktionen mit einem Finanzierungsvolumen von über einer Milliarde Franken begleitet.