Der Vorteil eines gut diversifizierten Anlageportfolios zeigt sich dann besonders deutlich, wenn es an der Börse nicht rund läuft. Die Diversifikation verringert nämlich die Wertschwankungsrisiken durch eine gezielte Mischung verschiedener Anlageklassen. Damit Sie auf Dauer von diesem Vorteil profitieren, braucht Ihr Portfolio eine regelmässige Anpassung – ein Rebalancing.
Es sind in der Regel nicht die heissen Aktientipps, die am meisten zum Vermögensaufbau beitragen. Stattdessen zeigen Praxis und Finanzwissenschaft: Rund 90 Prozent des langfristigen Anlageerfolgs hängen von der optimalen Vermögensaufteilung ab – also von der Diversifikation zwischen verschiedenen Anlageklassen wie Aktien, Obligationen, Liquidität und alternativen Anlagen. Voraussetzung ist freilich, dass Sie diese Aufteilung über die Zeit hinweg auch beibehalten.
In zwei Schritten zum gut diversifizierten Portfolio
Wie aber kommen Sie überhaupt zu einer optimalen Vermögensaufteilung? Der erste Schritt ist Ihr persönliches Risikoprofil. Es beantwortet Fragen wie: Welche Ziele und welchen Anlagehorizont verfolgen Sie bei Ihren Börseninvestments? Oder: Wie sehen Ihre Vorstellungen bezüglich Rendite und Risiko aus? Ein solches Risikoprofil erstellt Ihr Kundenbetreuer, wenn Sie sich für eine der folgenden Anlagelösungen entscheiden: Strategiefonds, Fondssparplan, Persönliche Anlageberatung oder Vermögensverwaltungsmandat.
In einem zweiten Schritt wählen Sie die zum Risikoprofil passende Anlagestrategie. Die Strategien weisen verschiedenartige Vermögensaufteilungen auf. Sie unterscheiden sich primär hinsichtlich des Aktienanteils, der bei der Migros Bank von null bis 85 Prozent reicht.
Rebalancing: Selber vornehmen oder an Profis delegieren?
Die mit der Strategie gewählte Vermögensaufteilung bleibt über die Zeit hinweg nicht konstant. Da sich die einzelnen Anlageklassen unterschiedlich entwickeln, kommt es unweigerlich zu Verschiebungen in der Gewichtung der unterschiedlichen Anlageklassen. Fallen beispielsweise die Aktienkurse, verringert sich der Aktienanteil im Portfolio gegenüber jenen Anlageklassen, deren Wert in dieser Phase stabiler verläuft oder sogar an Wert gewinnen – wie z.B. Obligationen oder wie Edelmetalle als Teil der alternativen Anlagen. Mit dem Rebalancing führen Sie die Quoten wieder auf die ursprünglich gewählte Strategie zurück. Das heisst: Durch Verkäufe werden die Positionen jener Anlageklassen reduziert, deren Quoten zu hoch sind; umgekehrt wird bei jenen Anlageklassen nachgekauft, deren Portfolioanteil unter den Zielwert gesunken ist.
Haben Sie einen Strategiefonds, einen Fondssparplan oder ein Vermögensverwaltungsmandat, übernehmen die Experten der Migros Bank das Rebalancing Ihres Anlageportfolios. Sie brauchen also nichts zu unternehmen. Bei der Persönlichen Anlageberatung dagegen werden Sie durch einen Kundenbetreuer unterstützt, bleiben aber in Ihren Entscheiden frei. Konkret ist es also Ihnen überlassen, ob und wie Sie das Rebalancing durchführen möchten. Hierbei sind verschiedene Varianten bezüglich Periodizität oder der zugelassenen Abweichung der Gewichtung denkbar – z.B. einmal jährlich eine Anpassung jener Anlageklassen, deren Zielquoten um plus/minus fünf Prozent über- bzw. unterschritten worden sind.
Keine beratende Unterstützung wird bei Kundinnen und Kunden vorgenommen, welche die reine Depotlösung wählen (Execution only) – also bei jenem Kundensegment, das die Anlagegeschäfte lieber selbständig tätigt und die Migros Bank ausschliesslich als Plattform zum Aufbewahren und Handeln von Wertschriften nutzen möchte. Diese Anlegerinnen und Anleger sind selber für Risikoprofil, Anlagestrategie und Rebalancing verantwortlich.
Rebalancing ist vorrangig ein Instrument für mehr Risikokontrolle, nicht für mehr Rendite
Egal welche Lösung Sie wählen: Rebalancing ist vorrangig ein Instrument für mehr Risikokontrolle, nicht für mehr Rendite. Würde nämlich auf jegliches Rebalancing verzichtet, erhöhte sich über die Zeit hinweg der Aktienanteil immer weiter. Damit stiege zwar die langfristig zu erwartende Performance – gleichzeitig aber auch das Wertschwankungsrisiko.
Die Performance eines diversifizierten Portfolios, bei dem regelmässiges Rebalancing vorgenommen wird, ist also immer tiefer als die des besten Portfolio-Bausteins (z.B. Aktien), aber besser als die Entwicklung des schlechtesten Bestandteils. Die Diversifikation ebnet damit die Ergebnisse ein: Statt für phänomenale Kursgewinne und ebenso spektakuläre Kursverluste sorgt sie für eine moderate, «sicherere» Wertentwicklung. Und das Rebalancing gewährleistet letztlich, dass dieser Effekt von Dauer ist.