Klare Zustimmung zur Politik der SNB

Die Aufhebung des Mindestkurses stösst in der Bevölkerung auf breite Zustimmung. Von den Lesern des Migros-Bank-Blogs sagen 89 Prozent, dass sie den Entscheid der Nationalbank als richtig erachten.

Am 15. Januar schickte die Schweizerische Nationalbank Schockwellen um die ganze Welt. Mit der Aufhebung des Mindestkurses stürzte der Euro gegenüber dem Franken um rund 20 Prozent ab. Die Schweizer Börse verlor an einem Tag 15 Prozent an Wert. Entsprechend heftig geriet die SNB unter Beschuss. 100 Tage danach zeigt sich jedoch, dass eine grosse Mehrheit den Entscheid unterstützt. Von den rund 450 Teilnehmern an unserer Umfrage waren 89 Prozent der Überzeugung, die Nationalbank habe richtig gehandelt.

Obwohl der Entscheid im Grundsatz auf breite Zustimmung stösst, zeigen etliche Kommentare auf diesem Blog, dass die Art und Weise, wie die SNB den Mindestkurs aufgehoben hat, Anlass zu Kritik gibt: Bemängelt wird zum Beispiel, dass die Nationalbank den Franken nicht an einen Korb aus verschiedenen Währungen gekoppelt hatte, womit die Abhängigkeit von der Entwicklung des Euro deutlich gesunken wäre. Ebenso kritisieren etliche der Kommentarschreiber, der Schritt sei zu spät erfolgt und habe in der Durchführung einen dilettantischen Eindruck hinterlassen.

Mit der Aufhebung des Mindestkurses hat die SNB auch eingestanden, dass sie mit dem Einfluss ihrer Geldpolitik an eine Grenze gestossen ist (vgl. Notenbanken und die Grenzen ihrer Macht). Doch offenbar wird genau diese neue Haltung der Nationalbank, die eigene Macht vorsichtiger einzuschätzen, von einer breiten Bevölkerung positiv eingeschätzt. Vielleicht sollten sich auch andere Zentralbanken die SNB diesbezüglich zum Vorbild nehmen.

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