Wer sagt, dass man ein Vermögen braucht, um zu investieren? Auch mit kleinen Beträgen können Sie Ihre finanziellen Ziele erreichen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Schritt für Schritt starten – inklusive praktischer Tipps.
Schritt 1: Überblick verschaffen: Wie sehen meine Finanzen aus?
Bevor Sie mit Investieren starten, brauchen Sie einen Überblick über Ihre Finanzen. Beginnen Sie daher mit einer detaillierten Übersicht Ihrer Einnahmen und Ausgaben. Welche Fixkosten haben Sie, und wo gibt es Sparpotenzial? Optimieren Sie unnötige Ausgaben – oft lassen sich bereits mit kleinen Anpassungen spürbare Beträge einsparen. Achten Sie auch darauf, dass Sie, bevor Sie anfangen zu investieren, einen sofort verfügbaren Notgroschen auf einem Konto aufbauen, um unerwartete Ausgaben wie Reparaturen oder Arztkosten zu decken.
Wie Sie Ihr Budget konkret planen und Kosten optimieren können, erfahren Sie in unserem Beitrag «Geld sparen: Einfache Spartipps».
Schritt 2: Summe festlegen: Wie viel Geld kann ich überhaupt investieren?
Nachdem Sie nun einen klaren Überblick über Ihre Finanzen haben, wissen Sie auch, wie viel Geld Sie monatlich sparen und langfristig investieren können. Doch bevor Sie loslegen, sollten Sie Ihre Ziele genauer betrachten.
- Für kurzfristige Ziele (1–3 Jahre) wie Ferien oder eine Reparatur eignet sich ein Sparkonto. Hier bleibt Ihr Geld sicher und jederzeit verfügbar.
- Langfristige Ziele(10+ Jahre) wie die Verbesserung Ihrer Altersvorsorge oder der Aufbau von Vermögen profitieren hingegen von Investitionen – sie bieten bessere Renditechancen, erfordern aber auch Geduld.
Als Faustregel gilt: Etwa 20 Prozent Ihres monatlich verfügbaren Budgets können Sie für Ersparnisse und Investitionen einplanen. Starten Sie mit Ihrer Altersvorsorge – sie bildet das Fundament Ihrer finanziellen Absicherung. Mit den verbleibenden Mitteln können Sie gezielt investieren. Achten Sie dabei darauf, nur Beträge anzulegen, die Sie langfristig nicht benötigen. Mit dieser klaren Trennung zwischen Sparen und Investieren stellen Sie sicher, dass sowohl Ihre kurzfristigen als auch Ihre langfristigen Ziele optimal berücksichtigt werden.
Schritt 3: Passendes Investment auswählen
Das passende Investment hängt von Ihren Zielen, Ihrem Anlagehorizont und Ihrer Risikobereitschaft ab. Auch für kleine Beträge gibt es inzwischen zahlreiche Investment-Möglichkeiten.
Säule 3a mit Wertschriften und Vorsorgefonds
Die Säule 3a bietet Ihnen eine Kombination aus steuerlichen Vorteilen und Renditechancen. Mit Wertschriften oder Vorsorgefonds legen Sie Ihr Vorsorgeguthaben gezielt an und profitieren von den Entwicklungen der Finanzmärkte.
Vorteile:
– Steuerersparnis durch Einzahlungen, die Sie vom steuerbaren Einkommen abziehen können.
– Gute Ergänzung zur Altersvorsorge der 1. Säule (AHV) und 2. Säule (Pensionskasse).
– Breite Auswahl an Fonds für unterschiedliche Risikoprofile.
– Als langfristige Anlage besonders gut fürs Investieren an den Finanzmärkten geeignet.
Nachteile:
– Eingeschränkte Verfügbarkeit bis zur Pensionierung.
– Schwankungen je nach Anlagestrategie.
ETFs
ETFs, abgekürzt für Exchange Traded Funds, sind kostengünstige, börsengehandelte Fonds, die die Wertentwicklung eines Index abbilden. Für Kleinanleger bieten sie eine einfache Möglichkeit, mit kleinen Beträgen breit zu diversifizieren.
Vorteile:
– Geringe Gebühren im Vergleich zu aktiv verwalteten Fonds.
– Breite Diversifikation schon mit kleinen Beträgen.
– Ideal für langfristigen Vermögensaufbau.
Nachteile:
– Erfordert grundlegende Kenntnisse über Märkte.
– Kein Schutz vor Marktschwankungen.
Fondssparpläne
Mit einem Fondssparplan investieren Sie regelmässig feste Beträge in Investmentfonds. Diese Option ist besonders für Einsteiger geeignet, die schrittweise Vermögen aufbauen möchten.
Vorteile:
– Automatisierte Einzahlungen – ideal für regelmässiges Sparen.
– Schon ab kleinen Beträgen möglich.
– Breit diversifizierte Anlage.
Nachteile:
– Breite der Fondsauswahl abhängig vom Anbieter des Fondssparplans.
– Schwankungen je nach Anlagestrategie.
Aktien
Mit dem Kauf von Aktien investieren Sie direkt in ein Unternehmen. Da diese Anlageform oft grössere Beträge erfordert, ist strikt darauf zu achten, Klumpenrisiken zu vermeiden. Daher sind direkte Aktienengagements für Kleinanleger sehr genau zu überlegen.
Vorteile:
– Hohe Renditechancen durch Kurssteigerungen und Dividenden.
– Direktes Investment in Unternehmen Ihrer Wahl.
Nachteile:
– Hohe Schwankungen, Risiko eines Kapitalverlusts.
– Klumpenrisiko, keine Diversifikation
– Bedarf an Marktkenntnissen und Zeit für Recherche.
Schritt 4: Passender Anbieter auswählen
Der richtige Anbieter ist entscheidend, um Ihre Investitionen sicher und effizient zu verwalten. Die Wahl hängt davon ab, wie viel Unterstützung Sie wünschen und welche Kosten Sie bereit sind zu tragen:
- Banken: Persönliche und ganzheitliche Finanzberatung mit einem umfassenden Lösungsangebot für alle Finanzbedürfnisse sowie mit einem Multikanal-Ansatz (d.h. sowohl Filialen als auch Online-Angebote).
- Robo-Advisors: Digitale Plattformen für Personen die weder den persönlichen Kontakt noch eine Beratung benötigen und von den günstigsten Konditionen profitieren möchten.
- Online-Broker: Eigenständiges Handeln mit kostengünstigen Tools, perfekt für technisch Versierte, die Kontrolle bevorzugen.
- Direkte Anbieter: Für Investitionen in einzelne spezifische Anlageformen wie z.B. Immobilien oder Edelmetalle.
Worauf sollten Sie achten?
- Gebühren: Prüfen Sie die Kosten für Beratung, Verwaltung und Transaktionen. Diese können sich langfristig auf Ihre Rendite auswirken.
- Sicherheit: Stellen Sie sicher, dass der Anbieter reguliert ist und Ihre Einlagen geschützt sind.
- Transparenz: Der Anbieter sollte klar und verständlich über Risiken, Gebühren und Produkte informieren.
- Kompatibilität: Achten Sie darauf, dass das Angebot zu Ihren Zielen, Ihrem Budget und Ihrer Risikobereitschaft passt.
Weitere Tipps zum Investieren mit wenig Geld
Es gibt einfache Grundregeln, die Ihnen helfen, das Beste aus Ihrem Geld zu machen – auch mit kleinen Beträgen. Ob regelmässige Einzahlungen, kluge Diversifikation oder ein kühler Kopf bei Marktschwankungen – diese Tipps zeigen, worauf es wirklich ankommt.
Diversifikation: Risiko minimieren
Setzen Sie nicht alles auf eine Karte: Diversifikation bedeutet, Ihr Geld auf verschiedene Anlageklassen zu verteilen.
Ihre Vorteile:
- Risikoausgleich: Verluste in einer Anlage können durch Gewinne in einer anderen ausgeglichen werden.
- Langfristige Stabilität: Ein breit gestreutes Portfolio ist weniger anfällig für Marktschwankungen.
- Flexibilität: Sie profitieren von den Entwicklungen verschiedener Märkte.
Tipp: Selbst mit kleinen Beträgen können Sie Diversifikation erreichen, zum Beispiel durch Fonds und ETFs, die eine Vielzahl von Unternehmen abdecken.
Kleine, regelmässige Beträge zahlen sich aus
Sie müssen nicht auf eine grosse Summe warten, um mit dem Investieren zu beginnen. Mit kleinen, regelmässigen Einzahlungen können Sie Ihr Vermögen Schritt für Schritt aufbauen – ein Prinzip, das sich besonders für Kleinanleger bewährt.
Ein Dauerauftrag hilft Ihnen, Ihre Investitionen zur Gewohnheit zu machen. Egal ob monatlich oder vierteljährlich: Durch regelmässige Einzahlungen kaufen Sie Anteile zu unterschiedlichen Kursen. Dies nennt man den Durchschnittskosteneffekt.
Ihre Vorteile:
- Einstieg ohne hohe Hürden: Schon kleine Beträge reichen, um langfristig zu investieren.
- Risikoverteilung: Sie investieren zu verschiedenen Zeitpunkten und gleichen so Kursschwankungen aus.
- Disziplin: Ein fester Plan verhindert, dass Sie Einzahlungen vergessen oder unüberlegt handeln.
Tipp: Richten Sie einen Dauerauftrag ein – so investieren Sie automatisch und ohne zusätzlichen Aufwand.
Vernünftig und ruhig bleiben
Investieren ist eine langfristige Aufgabe, und dabei gehören Marktschwankungen einfach dazu. Wichtig ist, dass Sie einen kühlen Kopf bewahren und nicht aus Emotionen heraus handeln. Starke Kursverluste können beunruhigend sein. Doch wer panisch verkauft, realisiert Verluste, die sich langfristig oft wieder ausgleichen würden. Ebenso sollten Sie bei starken Kursanstiegen nicht unüberlegt nachkaufen.
So bleiben Sie ruhig:
- Langfristig denken: Schwankungen sind normal und können sich über die Zeit ausgleichen.
- An Ihrer Strategie festhalten: Definieren Sie klare Regeln, und weichen Sie nicht davon ab.
- Emotionen kontrollieren: Machen Sie keine impulsiven Entscheidungen – bleiben Sie geduldig.
Tipp: Erinnern Sie sich daran, warum Sie investiert haben, und halten Sie an Ihren Zielen fest. Mit einer durchdachten Strategie und Geduld haben Sie die besten Chancen, langfristig erfolgreich zu sein.
Fazit: Ist investieren mit wenig Geld möglich?
Investieren mit kleinen Beträgen ist nicht nur möglich, sondern eine kluge Entscheidung für den langfristigen Vermögensaufbau. Mit einer klaren Strategie, den richtigen Anlagemöglichkeiten und etwas Disziplin können Sie bereits mit überschaubaren Summen Ihre finanziellen Ziele erreichen. Kleine Schritte führen langfristig zu grossen Erfolgen – sofern Sie dranbleiben und Ihre Strategie anpassen, wenn es nötig ist. Starten Sie mit dem, was Sie haben, und nutzen Sie die Chancen, die Ihnen moderne Investmentlösungen bieten.
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