Ukraine-Krieg: Nicht alleinige Ursache der Weltwirtschafts-Probleme

Der Ukraine-Krieg dauert an. Gleichzeitig taumelt die Weltwirtschaft, und die Finanzmärkte sind unter erheblichem Druck. Es ist eine unübersichtliche Lage, in der immer neue Schwierigkeiten auftauchen. Ob und wie diese miteinander zusammenhängen, beleuchten wir anhand von sechs Kernthesen.

An diesem Wochenende wird es genau fünf Monate her sein, seit Moskau seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine startete. Angesichts des andauernden Blutvergiessens und des unermesslichen menschlichen Leides markiert die russische Aggression eine Zäsur insbesondere in der kontinentaleuropäischen Politik. Die Überzeugung, dass zwischenstaatliche Kriege vor der eigenen Haustür ein Relikt der Vergangenheit seien, löste sich am 24. Februar buchstäblich über Nacht in Schall und Rauch auf.

Der Überfall auf die Ukraine und die damit einhergehenden Schockwellen führten auch am Konjunkturhimmel und an den Finanzmärkten zu grosser Konsternation: Sozusagen über Nacht brachen Störfeuer aus, die sich zu massiven Belastungen für die Realwirtschaft und die Börsen entwickelten. Gleichzeitig beschleunigt die Situation in der Ukraine ungünstige Entwicklungen, die schon lange vor dem ersten Schusswechsel eingesetzt haben. Und schliesslich legt der Ukraine-Krieg die Illusionen schonungslos offen, denen wir uns in Verheissung auf eine bessere und klimafreundlichere Welt gerne hingaben.

Eine unübersichtliche Gemengelage

Das Resultat aus all dem: Wir sind konfrontiert mit einer unübersichtlichen Gemengelage aus sorgenbereitenden Newsmeldungen, schmerzenden neuen und überholten alten Erkenntnissen sowie unerwartet losgetretenen Entwicklungen, deren langfristigen Auswirkungen bestenfalls in groben Zügen abzuschätzen sind. Versucht man diese verworrene Situation zumindest ein bisschen zu ordnen, erscheinen uns folgende Punkte essenziell.

Fazit: «Fog of War»

Vom «Fog of War» sprach der ehemalige US-Verteidigungsminister Robert McNamara einst – vom Nebel des Krieges, der es schwierig mache, die wahren Sachverhalte zu erkennen und die richtigen Entscheide zu treffen. Mit dem Ukraine-Krieg hat sich ein solcher Nebel auch über die von Rezessionsängsten geplagte Weltwirtschaft gelegt. In diesem Nebel ist es verlockend, sich des Ukraine-Krieg als Mutter allen Übels zu bedienen. Verzieht sich der Kriegsnebel jedoch, wird sich zeigen, dass sich auch mit einem – hoffentlich möglichst baldigen – Frieden in der Ukraine die Probleme in der Realwirtschaft und an den Finanzmärkten nicht einfach so in Luft auflösen.

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