Social Media – Ein Kampf um Aufmerksamkeit

Vor 20 Jahren wurde die Mutter der sozialen Medien, Facebook, gegründet. Heute sind die sozialen Medien Teil unseres Lebens geworden und wir verbringen trotz unseres hektischen Alltags viel Zeit damit. Der Motor der sozialen Medien, der Algorithmus, der unser Verhalten und unsere Vorlieben analysiert, ist beängstigend und faszinierend zugleich.

Soziale Medien sind aus unserem Leben nicht mehr weg zu denken. Plattformen wie Facebook, Instagram oder das berufliche Netzwerk LinkedIn verbinden Menschen auf der ganzen Welt. Weltweit nutzen 5 Milliarden Menschen soziale Medien und es werden immer mehr. Wir swipen von Video zu Video und nehmen teil am Leben von Influencern, unbekannten Menschen, die uns digital doch sehr vertraut sind. Manchmal ist dieses swipen von Video zu Video auch ein bisschen frustrierend, weil wir ständig Leute sehen, die besser aussehen als wir, die schönere Wohnungen haben und viel mehr Sport treiben als wir. Das hält uns aber nicht davon ab, viel wertvolle Zeit auf Social Media zu verbringen – Gemäss DataReportal sind es in der Schweiz fast 1,5 Stunden pro Tag. In den USA und in China ist es noch mehr: im Durchschnitt rund 2 Stunden pro Tag.

Die Anfänge von Social Media

Vor 20 Jahren steckte Social Media noch in den Kinderschuhen. Es gab noch gar keine Smart Phones, geschweige denn Apps. Wir waren weniger an unsere Mobiltelefone gebunden – ein paar SMS und vielleicht ein paar Spiele reichten völlig aus. Im Jahr 2004 entwickelte der Psychologie- und Mathematikstudent Mark Zuckerberg Facesmash, eine Website, auf der Universitätsstudenten die Attraktivität ihrer Mitstudierenden bewerten können. Kurz nach dem Start der Website gründete er das Unternehmen Facebook. Nur zehn Monate nach der Gründung erreichte Facebook bald eine Million Nutzerinnen und Nutzer. Der erste Investor war der Paypal-Gründer Peter Thiel, der USD 500’000 in Facebook investierte. 2006 öffnete Marc Zuckerberg die Plattform für Personen, die nicht an einer Universität eingeschrieben sind. Um sich zu registrieren, musste man lediglich 13 Jahre alt sein und eine E-Mail-Adresse besitzen. Die Plattform wuchs weiter rasant und erreichte 2008 bereits 100 Millionen Menschen weltweit. Heutzutage zählt die Plattform fast die Hälfte der Weltbevölkerung – über 3 Milliarden aktive Nutzerinnen und Nutzer.

Social Media – mächtiger denn je

Der Erfolg von Facebook und später auch anderen Social Media Plattformen ist erstaunlich. Ein wichtiger Grund für den Erfolg und das Wachstum von Social Media Plattformen ist, dass der Zugang zur Plattform kostenlos ist. Man eröffnet ein Profil, gibt seine Daten preis und freut sich auf den Austausch mit einer neuen Community. Dabei wird leicht vergessen, dass diese persönlichen Daten für die Plattformen enorm wertvoll sind. Social-Media-Plattformen erwirtschaften ihre Umsätze mit personalisierter Werbung. Ein Algorithmus im Hintergrund beobachtet das Nutzerverhalten genau und nutzt die Informationen gezielt für Werbung. Die Umsätze der Plattformen sind sehr hoch. So erzielte Meta (ehemals Facebook) im letzten Jahr einen Umsatz in der Höhe von USD 134,9 Mrd. Im Vergleich zum Vorjahr konnte Meta den Umsatz um USD um ganze 18,3 Mrd. steigern.

Auch Anleger wurden von der Performance der Aktien von Social Media nicht enttäuscht. So legte die Aktie von Meta (Facebook) seit Jahresbeginn um 46% zu. LinkedIn (Microsoft) konnte seine Performance seit Jahresbeginn um 13% steigern. Bei beiden Aktien ist jedoch zu beachten, dass der Wertzuwachs nicht allein auf den Umsatz mit Social Media zurückzuführen ist, sondern vor allem auf den Hype um die künstliche Intelligenz (KI).

Die Algorithmen nehmen uns in Beschlag

Der Erfolgsfaktor hinter Social Media ist zweifellos der Algorithmus, der dafür sorgt, dass wir so viel Zeit wie möglich auf den Plattformen verbringen. Der Algorithmus analysiert unser Verhalten auf den Plattformen genau und kann uns mit personalisierten Inhalten so begeistern, dass wir unser Smartphone kaum mehr aus der Hand legen. Social Media ist der virtuelle Ort geworden, and dem wir trotz hektischem Alltag viel Zeit verbringen.

Die Macht der sozialen Medien führt dazu, dass Unternehmen aus allen Branchen sich um ihren Social-Media-Auftritt kümmern müssen. Das Ringen um Aufmerksamkeit ist eine grosse Herausforderung. Kreativität ist gefragt, da die Videos kurz sind. Ist ein Video langweilig, wird schnell zum nächsten geswipt. Wir sind einem Dauerfeuer von Informationen ausgesetzt, die um unsere Aufmerksamkeit buhlen. In einigen Social Media Blogs ist sogar die Rede davon, dass der Mensch im digitalen Zeitalter eine kürzere Aufmerksamkeitsspanne als ein Goldfisch habe. Empirisch belegt ist diese Behauptung noch nicht, aber nirgendwo ist der Kampf um Aufmerksamkeit so gross wie auf Social Media.

Ausblick

Es ist davon auszugehen, dass sich Social Media weiter in unserem Leben etablieren wird. Neben vielen Vorteilen, wie dem Zugang zu vielseitigen Informationen und der globalen Vernetzung, birgt Social Media auch Gefahren, wie das bereits erwähnte Suchtverhalten und auch die Verbreitung von Fake News. Gerade im aktuellen US-Wahljahr und anlässlich der geopolitischen Spannungen ist diese Gefahr besonders hoch. Daher ist es durchaus verständlich, dass sich in den USA derzeit politischen Widerstand gegen die chinesische Social Media Plattform Tik Tok formiert. Trotz des politischen Widerstandes werden die Menschen wohl selbst nach einem Verbot von Tik Tok in den USA nicht weniger Zeit mit Social Media verbringen. Dafür hat uns der Algorithmus zu fest im Griff.

Der Kakaopreis hat sich innerhalb eines Jahres mehr als verdreifacht

Zu Ostern ist dem einen oder anderen aufgefallen, dass der Schoggi-Hase teurer war als letztes Jahr. Grund dafür sind die hohen Kakaopreise, die sich innerhalb eines Jahres mehr als verdreifacht haben. Vor einem Jahr kostete eine Tonne Kakao noch 2’913 Dollar. Heute liegt der Preis für eine Tonne Kakao bei 9’425 Dollar. Grund für die aktuelle Preisexplosion sind massive Ernteausfälle. In Westafrika, in den Ländern Côte d’Ivoire und Ghana ist die Ernte um mehr als ein Drittel eingebrochen. Diese Länder sind zentral für den Kakaohandel, da sie 60 Prozent der weltweiten Kakaoernte ausmachen.
Schuld an den Ernteeinbrüchen ist das Wetterphänomen «El Niño», das unregelmässige Regenphasen begünstigt und so die Ernten schädigt. Die unregelmässig starken Regenfälle führten zu einem Krankheitsbefall der Kakaobäume. Zusätzlich wurde das Wetterphänomen «El Niño» durch die starke Abholzung der Regenwälder verstärkt.

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