Im Abschlussquartal 2024 beschleunigte sich das Schweizer Wirtschaftswachstum deutlich. Mit einer Wachstumsrate um 0,5 Prozent wurde die grösste Zunahme seit dem ersten Quartal 2023 verzeichnet. Eine detaillierte Analyse hebt eine sektorielle Heterogenität hervor, die auch das laufende Jahr prägen wird.
Entgegen den Ergebnissen aus den Stimmungsindikatoren trug die Industrie positiv zum Schweizer Wirtschaftswachstum im vierten Quartal 2024 bei. Allerding war die Zunahme der Bruttowertschöpfung im verarbeitenden Gewerbe im Wesentlichen auf die Chemie- und Pharmaindustrie zurückzuführen (+2,7 Prozent), deren Exporte kräftig zunahmen. So bestätigt sich der Ruf dieser Branche mit geringer Sensitivität gegenüber der globalen Konjunkturentwicklung. Das steht im Gegensatz zu den übrigen Sparten der schweizerischen Industrie, die die Schwäche der Auslandnachfrage nach wie vor spüren und sich zum vierten Mal in Folge negativ entwickeln. Hingegen nahm der Dienstleistungssektor weiterhin erwartungsgemäss moderat zu. Insgesamt bestätigte sich damit die Binnenkonjunktur als Wachstumsstütze.
Ein unterdurchschnittliches Jahr
Die erste Schätzung für das Jahreswachstum 2024 ergibt ein unterdurchschnittliches Resultat von 0,9 Prozent (real, saison- und Sportevent-bereinigt). So befindet sich die Schweiz etwa in der Mitte: Die hiesige Wirtschaft konnte nicht mit dem hochtourigen Wachstum in den USA mithalten, wuchs aber deutlich mehr als diejenige der wichtigsten europäischen Handelspartner. Der private Konsum übernahm die Rolle als Motor des Wirtschaftswachstums: Treiber der erfreulichen Entwicklung waren die solide Lage auf dem Arbeitsmarkt, tiefere Inflationszahlen, eine Aufhellung der Konsumentenstimmung sowie die Basisausbreitung aufgrund des Bevölkerungswachstums.
Die Investitionen gingen insgesamt weiter zurück, auch wenn das letzte Quartal eine mögliche Trendwende zeigt. Nach fünf rückläufigen Jahren setzte bei den Bauinvestitionen eine Erholung auf tiefem Niveau ein, während die Ausrüstungsinvestitionen erneut nachgaben. Hierbei dürfte die Unsicherheit um die Konjunktur bei den Handelspartnern eine bremsende Rolle gespielt haben.
Leichte Verbesserung im laufenden Jahr
Das verhaltene Ergebnis in einem international schwierigen Umfeld zeigt die Resilienz der Schweizer Wirtschaft. Für das laufende Jahr gehen wir zwar von keiner deutlichen Beschleunigung aus, sondern eher von einer allmählichen Aufhellung der Konjunktur. Die Binnenkonjunktur wird auch im Jahr 2025 entscheidend sein, da die Verbesserung der Lage in den wichtigsten Handelsparten bis auf die USA nur zögerlich Fahrt aufnimmt und die Zollpolitik der USA für eine weiterhin abgeschwächte Auslandnachfrage sorgen werden. Moderate Reallohnzuwächse werden die privaten Konsumnachfrage stützen, und die Lockerung der Geldpolitik mit entsprechend sinkenden Finanzierungskosten dürfte die Unternehmen wieder dazu motivieren, aufgeschobene Ausrüstungsinvestitionen zu tätigen.
So gehen wir 2025 von einem weiteren Übergangsjahr in einem herausfordernden Umfeld aus: Die konjunkturelle Wiederbelebung in der Eurozone, die sich zuerst mit strukturellen und politischen Problemen auseinandersetzen muss, lässt auf sich warten, während die erratische Zollpolitik der USA die Planungsunsicherheit der Unternehmen erhöht.
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