Pensionsplanung mit 50 Jahren: Haben Sie eine Vorsorgelücke?

In den frühen Fünfzigern haben Sie es in der Hand, eine allfällige Vorsorgelücke zu benennen und entsprechende Massnahmen zu treffen. Unser Pensionierungs-Test führt Sie ins Thema ein. Lesen Sie zudem, welches mit gut 50 Jahren die wichtigsten Hebel sind, um Ihr Leben nach der Arbeitstätigkeit optimal zu finanzieren.

Kürzlich erzählte mir eine Frau stolz, sie werde nach der Pensionierung ganz normal weiterarbeiten. «Ich möchte nie pensioniert werden, sondern arbeiten, solange ich kann.» Diese Frau könnte dies jedoch deutlich entspannter tun, wenn ihre Vorsorgesituation besser wäre. Fakt ist jedoch, dass sie als Einzelunternehmerin keine berufliche Vorsorge hat und sich kaum je um ihre Altersvorsorge kümmerte. So kommt es, dass ihr jetzt – kurz vor dem Eintritt ins Rentenalter – gar keine Wahl bleibt: Ihre einzige Option ist, wie bisher weiter zu arbeiten.

Mit 50 lautete die alles entscheidende Frage: Reicht das Geld für den Ruhestand?

In Bezug auf die Pensionsplanung ist mit 50 die alles entscheidende Frage: Reicht das Geld für den Ruhestand? Falls Sie eine Vorsorgelücke haben, ist jetzt der letzte Moment gekommen, um Gegensteuer zu geben und das Richtige zu tun, damit Sie später ein besseres Rentnerleben führen können. Wenn die Finanzplanung oder eine sonstige professionelle Analyse eine Vorsorgelücke ergibt, haben Sie mit 50 vor allem drei grosse Hebel, um Ihre Pension rechtzeitig zu verbessern: die verbleibenden Arbeitsjahre, das Einkommen während dieser restlichen Arbeitstätigkeit und die Sparbereitschaft.

1. Die Dauer Ihrer verbleibenden Berufstätigkeit

Das ordentliche Rentenalter liegt in der Schweiz zwar bei 64 Jahren (Frauen) und 65 Jahren (Männer), doch das System ist flexibel: Frühpensionierungen sind ab 58 möglich und können um bis zu fünf Jahre aufgeschoben werden. Aus der Sicht einer 50-jährigen Person verbleiben somit je nach Geschlecht 8 bis 20 Jahre. Das ist ein enormer Unterschied und hier zeigt sich exemplarisch, welch grossen Spielraum Sie für Ihre Planung haben. Entsprechend lohnt es sich, wenn Sie sich möglichst bald eine klare Vorstellung zu Ihren diesbezüglichen Wünschen machen.

2. Ihr Einkommen während der restlichen Arbeitsjahre

Wer es während der letzten Arbeitsjahre etwas ruhiger angehen möchte, reduziert beispielsweise das Arbeitspensum oder verzichtet künftig auf die bisherige Führungsfunktion. Auch das Gegenteil ist möglich: Es folgt der nächste Karriereschritt mit einer Lohnerhöhung oder Sie stocken Ihr Pensum von 60 auf 100 Prozent auf. Solche Entscheide haben grossen Einfluss sowohl auf ihr aktuelles Budget als auch auf Ihre Altersvorsorge.

3. Der Sparanteil in Ihrem Budget

Einfach gesagt geht es mit 50 bei Vorliegen einer Vorsorgelücke fast immer darum, in Sachen Sparen einen oder zwei Gänge höher zu schalten. Oft ergibt sich aus einer Finanzplanung auch, dass Teilzeitarbeitende ihr Pensum erhöhen.

Je weiter man noch von der Pensionierung entfernt ist, desto stärker steht Sparen im Vordergrund.

Wenn Sie neben dem obligatorischen Sparen (AHV/erste Säule und im Fall einer Anstellung auch BVG/zweite Säule) auch privat sparen, ergeben sich drei Optimierungsmöglichkeiten: Sie können in die steuerlich besonders attraktive Säule 3a («gebundene Vorsorge») einzahlen, einen zusätzlichen Einkauf in die zweite Säule (BVG) tätigen, oder frei sparen (Säule 3b) – zum Beispiel mit dem Sparkonto oder mit Wertpapieranlagen.

Nehmen wir an, unsere 50-jährige Beispielperson ist angestellt mit einem 100%-Pensum. Sie verdient 120’000 Franken – also viel mehr als der Schweizer Durchschnitt –, spart aber ausserhalb der obligatorischen Vorsorge nicht. Diese Person füttert mit dem vergleichsweise hohen Einkommen die erste Säule (AHV, IV) und zweite Säule (BVG) der Altersvorsorge, tut aber nichts für die sogenannte dritte Säule, das private Sparen (teilweise steuerlich begünstigt). Im Vergleich dazu kann es sein, dass eine andere Person mit 80’000 Franken Jahreseinkommen, die 20 Prozent davon zur Seite legt, genauso viel für die Altersvorsorge getan hat. Auch das ist ein Hinweis auf den Spielraum, der sich Ihnen bietet.

Regelmässiges Sparen dient dem gezielten Aufbau der Altersvorsorge. Vermögensentwicklung in Abhängigkeit der Sparquote (ohne Berücksichtigung des Zinseszinseffekts)
Beispiel Bruttoerwerbseinkommen 80’000 Franken p.a. Regelmässiges Sparen mit einer konstanten Sparquote während 15 Jahren ergibt folgende Endkapitalien: Sparquote 5% (4’000 Franken) pro Jahr = 60’000 Franken Sparquote 10% (8’000 Franken) pro Jahr = 120’000 Franken Sparquote 20% (16’000 Franken) pro Jahr = 240’000 Franken

Die Frage einer eventuellen Vorsorgelücke ist zwar nicht erst mit 50 Jahren in Bezug auf die Pensionsplanung die wichtigste, sondern schon viel früher. Doch je näher man an das Rentenalter heran rückt, desto gewichtiger wird die Bedeutung jener Aktivitäten, die für Ihre Pension bald schon den entscheidenden Unterschied machen.

In unserer dreiteiligen Blog-Serie betrachten wir die typischen Situationen von drei Personengruppen:
● Pensionsplanung mit 50 Jahren (der hier vorliegende Beitrag)
Pensionsplanung mit 55 Jahren
Pensionsplanung mit 60 Jahren

Die Prioritäten und zentralen Gedanken bezüglich der Vorsorge verändern sich während dieser drei Lebensphasen stark.

Machen Sie sich mit dem Thema vertraut, indem Sie unseren Online-Pensionstest durchgehen.

Welche weiteren Elemente der Pensionsplanung wichtig sind, erfahren Sie in unserem Pensions-Test. Diesen können Sie einerseits nutzen, um sich einen Überblick zu den zentralen Fragen zu verschaffen. Andererseits können Sie ihn ausfüllen, selbst auswerten und sich dabei wichtige Gedanken zu Ihrer Pension machen.

Wie die eingangs zitierte Frau möchte auch ich selbst nach der Pensionierung gerne weiterarbeiten. Allerdings soll das dann meine freie Wahl sein und kein Zwang. Das ist eines der Ziele meiner persönlichen Altersvorsorge. Mein Wunsch für Sie ist ähnlich: Planen Sie in den frühen Fünfzigern alles dahingehend, dass Sie die Zeit nach der Arbeitstätigkeit ganz nach Ihren Wünschen gestalten können.

Haben Sie die Fragen zur Selbsteinschätzung ausgefüllt und denken Sie, dass die Auswertung zu Ihrer Situation passt? Die Aufgabe meines Teams bei der Migros Bank ist es, mit Ihnen in der ganzheitlichen Finanzplanung in die Tiefe zu gehen und mit einer detaillierten Analyse Ihren Weg zur exakt zu Ihren Plänen und Träumen passenden Altersvorsorge aufzuzeigen.

Wenn Sie daran interessiert sind, freuen wir uns, Sie in einer Migros Bank Filiale in Ihrer Nähe zu begrüssen.

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