Die Geburt eines Kindes stellt das bisherige Leben auf den Kopf. Und sie bringt finanzielle Veränderungen. Allein die Erstausstattung fürs Baby kann mehrere 1000 Franken kosten. Hinzu kommen laufenden Kinderkosten, die sich pro Monat schnell auf 500 Franken und mehr summieren und die mit dem Alter des Kindes rasch zunehmen. Je nachdem sind auch Kinderbetreuungskosten und Einkommensausfälle zu berücksichtigen. Es empfiehlt sich also, frühzeitig zu planen und zu budgetieren.
Einmalige Erstausstattung: Kinderkosten bereits vor Geburt des Babys
Für die Eltern fallen bereits vor der Geburt ihres Babys Kinderkosten an, nämlich einerseits daheim für die Erstausstattung mit Kindermöbeln, Kinderkleidern und Spielsachen, andererseits unterwegs für Kinderwagen und Kindersitz:
- Kinderzimmer und Kinderkleider: Babybett, Wickeltisch, Hochstuhl, Laufgitter, Kleidung, Fläschchen usw. (ca. 2000 – 3000 Franken bei Neukauf)
- Erste Spielsachen: ca. 150 – 200 Franken
- Kinderwagen und Autositz: ca. 500 – 2000 Franken
Laufende Kosten: So viel kostet ein Baby im Monat
Ist das Baby auf der Welt, sorgt der Familienzuwachs für höhere monatliche Ausgaben. Diese können sich schnell einmal auf 500 Franken und mehr summieren:
- Babynahrung: ca. 50 – 150 Franken (falls nicht gestillt)
- Windeln und Pflegeprodukte: ca. 50 – 100 Franken
- Kleidung: ca. 50 Franken (mit dem Älterwerden des Kindes rasch zunehmend)
- Krankenversicherung: ca. 100 – 150 Franken.
- Weitere Gesundheitskosten: ca. 50 – 100 Franken
Kinderbetreuungskosten: Ein grosser Budgetposten
Oft ist eine externe Kinderbetreuung nötig. Das kann je nachdem mit hohen Zusatzkosten verbunden sein:
- Kita-Plätze: ca. 1500 – 3000 Franken pro Monat (je nach Standort und Anzahl betreuter Tage)
- Tagesmutter/-familie: ca. 800 – 2000 Franken pro Monat
- Babysitter: ca. 15 – 35 Franken pro Stunde
Einkommensausfälle: Indirekte Kinderkosten durch Mutterschaftsurlaub und Elternzeit
- Mutterschaftsurlaub: Der gesetzliche Mindestanspruch für Mütter beträgt 14 Wochen Mutterschaftsurlaub mit 80 Prozent Lohn (max. 220 Franken pro Tag). Gewisse Arbeitgeber gehen über das gesetzliche Minimum hinaus, andernfalls sind aber bis zu 20 Prozent Lohneinbussen möglich.
- Vaterschaftsurlaub: Auch Väter sind mit bis zu 20 Prozent Lohneinbussen konfrontiert. Der gesetzliche Mindestanspruch für Väter beträgt 2 Wochen Vaterschaftsurlaub mit 80 Prozent Lohn (max. 220 Franken pro Tag).
- Elternzeit: Die Schweiz kennt im Gegensatz zu anderen Ländern keine bezahlte Elternzeit im Anschluss an den Mutterschafts- bzw. Vaterschaftsurlaub. Stattdessen sind bei Bedarf zusammen mit dem Arbeitgeber individuelle Alternativen zu suchen, wie unbezahlter Urlaub oder Teilzeitarbeit. Beides ist mit Einkommensreduktionen verbunden und kann entsprechende Vorsorgelücken nach sich ziehen.
Spartipps für Eltern: Entlasten Sie Ihr Familienbudgets mit Baby
Second-Hand und Sharing nutzen
- Gebrauchte Babyartikel: Plattformen wie tutti.ch, ricardo.ch oder lokale Facebook-Gruppen bieten Babykleidung und Möbel oft zu einem Bruchteil des Neupreises an.
- Tauschbörsen, Verwandte und Bekannte: Viele Eltern verschenken gut erhaltene Babyartikel weiter.
Finanzielle Unterstützung und Vorteile nutzen
- Kinderzulagen: Eltern erhalten mindestens 215 Franken pro Monat und Kind. Die konkrete Höhe richtet sich nach Kanton und Arbeitgeber.
- Betreuungsabzüge in der Steuererklärung: Eltern können die Kosten für die externe Kinderbetreuung steuerlich absetzen (bei der direkten Bundessteuer pro Kind max. 25’800 Franken für die Steuerperiode 2025, bei den kantonalen Steuern je nach Kanton unterschiedlich).
- Betreuungszuschüsse: Dabei handelt es sich um Beiträge von Gemeinden für die externe Kinderbetreuung. Sie sind abhängig von Einkommen und Arbeitspensum.
- Familienrabatte: Viele Freizeitangebote und ÖV-Abos weitere bieten Rabatte für Familien.
- Kinder- und Geschenksparkonti: Banken bieten für Kinder Konti mit Sonderzinskonditionen an – die Migros Bank z.B. Kindersparkonti für Einzahlungen durch die Eltern sowie Geschenksparkonti für Einzahlungen durch Verwandte und Bekannte.
Krankenkassenprämien optimieren
- Versicherungen vergleichen: Die Prämienhöhe für die obligatorische Grundversicherung und für freiwillige Zusatzversicherungen unterscheiden sich je nach Krankenkasse, ebenso allfällige Familienrabatte. Ein Vergleich lohnt sich.
Flexiblere Betreuungslösungen prüfen
- Teilzeitarbeit: Als Alternative zur Kita überlegen sich die Eltern vielleicht, Teilzeitarbeit zu arbeiten. Ob sich diese Option realisieren lässt, ist aber u.a. von den persönlichen und beruflichen Umständen abhängig.
- Betreuungsalternativen: Tagesfamilien können günstiger sein als eine Nanny oder Vollzeit-Kita. Am günstigsten sind freilich Eltern, Schwiegereltern oder Nachbarn, denen man das Kind kostenlos anvertrauen kann.
Fazit: Finanzielle Planung ist entscheidend
- Je älter, je teurer: Während die monatlichen Kinderkosten für einen Säugling noch bei rund 300 bis 500 Franken liegen, wachsen dann die Kosten mit fortschreitendem Alter des Kindes. bis zum 4. Lebensjahr sind durchschnittliche Monatskosten von 1440 Franken zu veranschlagen, vom 5. bis zum 12. Altersjahr 1575 Franken und vom 13. bis 18. Altersjahr 1920 Franken, schätzt beispielsweise die Bildungsdirektion des Kantons Zürich. Die Zahlen verstehen sich ohne Fremdbetreuung.
- Bauen Sie frühzeitig Reserven auf: Bereiten Sie sich finanziell auf die Elternzeit vor, indem Sie am besten bereits vor der Schwangerschaft monatlich einen Betrag auf ein Sparkonto einzahlen.
- Erstellen Sie ein Familienbudget: Erstellen Sie ein Budget Ihrer künftigen Einnahmen und Ausgaben. Berücksichtigen Sie dabei auch Ihre Ansprüche aus Mutterschafts- bzw. Vaterschaftsurlaub sowie Ihre allenfalls geänderte Versicherungs- und Vorsorgesituation.