Der Aufstieg von Bitcoin im Schatten der Trump-Ära

Seit der erneuten Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten ist der Bitcoin-Kurs um über 30 Prozent gestiegen. Mittlerweile ist Bitcoin nach Marktkapitalisierung die sechstgrösste Anlage weltweit.

Bitcoin als digitales Asset galt lange Zeit als Randphänomen. Viele Kritiker bezeichneten Bitcoin als substanzlose Anlage, die im Gegensatz zu Aktien keine Erträge wie beispielsweise Dividenden abwirft. Obwohl Bitcoin, wie auch Gold, keine Erträge abwirft, wird der Anlage inzwischen trotzdem ein äusserst hoher Wert beigemessen. An den Kryptobörsen wird die Krypto-Leitwährung zu einem Preis von über 95’000 Dollar gehandelt. Bitcoin hat mittlerweile eine Marktkapitalisierung von 1,8 Billionen erreicht und ist nach den Tech-Unternehmen Nvidia, Apple, Microsoft, Amazon und Alphabet die sechstgrösste Vermögensanlage (siehe Grafik).

Trump Trade

Der Bitcoin hat in den letzten Jahren enorm an Attraktivität gewonnen. Allein in diesem Jahr hat die Kryptowährung bereits fast 120 Prozent an Wert zugelegt, deutlich mehr als der US-Aktienmarktindex S&P und Gold mit 24 bzw. 28 Prozent. Die begrenzte Menge von 21 Millionen Bitcoins, die Unabhängigkeit von Zentralbanken und Regierungen, die hohe Liquidität und die breite Akzeptanz als wertbeständige Anlage haben viele Anlegerinnen und Anleger dazu bewogen, in Bitcoin zu investieren. Nicht zuletzt sorgte aber auch die Zulassung des ersten Bitcoin-ETFs in den USA Anfang des Jahres für weitere Zuflüsse in die Anlageklasse, da Anleger nun vereinfacht in Bitcoin investieren können, ohne sich um die sichere Verwahrung kümmern zu müssen.

Die Wiederwahl von Donald Trump hat dem Bitcoin einen weiteren Schub gegeben. Während Trump in seiner ersten Amtszeit Bitcoin noch als «Betrug» bezeichnete, vollzog er nun eine drastische Kehrtwende und will die USA zu einer globalen «Bitcoin Superpower» machen. Im Wahlkampf wurde er von prominenten Krypto-Investoren unterstützt, und auch Vize-Präsident J.D. Vance ist stark in Bitcoin investiert. Trump plant, in den nächsten Jahren die Regulierungen von Kryptowährungen zu lockern und sogar eine Bitcoin-Reserve für den amerikanischen Staat aufzubauen. Diese Vorhaben, auch wenn sie wahrscheinlich nur teilweise umgesetzt werden, dürften die Stabilität und das Vertrauen in Bitcoin und Kryptoanlagen deutlich stärken. Die Lockerung kann jedoch auch negative Auswirkungen auf andere Bereiche haben, denken wir nur an das erhöhte Risiko für betrügerische Aktivitäten und Marktmanipulationen aufgrund mangelnder Kontrolle.

Nach wie vor sehr hohe Marktschwankungen

Es ist daher davon auszugehen, dass Bitcoin in den nächsten Jahren u.a. mit den sinkenden Zinsen und der Unterstützung der Trump-Politik in Form von Deregulierung und niedrigeren Strompreisen weiter an Attraktivität gewinnen könnte. Davon dürfte nicht nur Bitcoin, sondern auch alternative Kryptowährungen wie Ether oder Solana, Mining-Firmen wie Marathon Digital und Kryptobörsen wie Coinbase profitieren. Weitere Unterstützung für den Bitcoin-Kurs kam diese Woche von Gerüchten, dass die Trump Media and Technology Group die Krypto-Handelsfirma Bakkt übernehmen könnte. Dies würde bedeuten, dass sich der Präsident mit seinem Unternehmen in der Branche etablieren möchte.

Man darf gespannt sein: Wird sich Bitcoin als Anlageklasse weiter im Markt durchsetzen? Ein grosser Nachteil dürften die nach wie vor sehr hohen Marktschwankungen bleiben. Im Vergleich zu Aktien sind Bitcoins nämlich deutlich volatiler. Dies dürfte es vor allem institutionellen Investoren erschweren, Bitcoins in ihre Portfolios aufzunehmen.

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