Wer im Strassenbau mehr als 100 Jahre lang über alle Zyklen und saisonalen Schwankungen hinweg erfolgreich ist wie die Hans Weibel AG, muss gut rechnen können. Darum hat sich das Berner Traditionsunternehmen für die Migros Bank als Leasingpartnerin entschieden.
An der Rehhagstrasse in Bümpliz geht es links zur Bauunternehmung Hans Weibel AG, rechts zum Migros-Laden. Zwischen beiden Firmen besteht nicht nur eine räumliche Nähe, sondern auch eine enge Geschäftsbeziehung. So ist das mittelständische Bauunternehmen, das vor allem im Mittelland und in der Romandie eine starke Präsenz aufweist, ein langjähriger Leasingkunde der Migros Bank.
Leasing schafft Flexibilität
«Leasing hat den grossen Vorteil, dass man nicht am Anfang alles Geld aufs Mal in die Hand nehmen muss, sondern die Finanzierung zeitlich staffeln kann», erläutert Urs Berchtold, Finanzchef der Hans Weibel AG. Seine Firma wähle üblicherweise eine Leasingdauer von vier bis fünf Jahren, wobei sie pro Finanzierungsrunde jeweils Maschinen im Gesamtwert von einigen Millionen Franken zusammenfasse.
Die Baubranche ist nicht nur kapitalintensiv – ihr Kapitalbedarf unterliegt im Jahresverlauf auch starken Schwankungen. So bestehen in der Bausaison von April bis Oktober ausgeprägte Spitzen, die sich nur mit der vorübergehenden Zumietung von Maschinen abdecken lassen. «In diesen Monaten stocken wir auch unseren Personalbestand von 300 Mitarbeitenden um 50 bis 70 Temporär-Angestellte auf», erklärt Berchtold. Um Fachkräfte gezielt anzuwerben, unterhalte sein Unternehmen sogar ein eigenes Temporär-Unternehmen.
Spiegelbildlich zum Personal- und Kapitalbedarf schwankt auch die Liquidität. «In der Saison sind die Bauführer mit der Leitung der Baustellen ausgelastet, so dass die Rechnungsstellung erst ab Oktober erfolgt», so Berchtold. «Unterdessen sind aber Löhne und andere Kreditoren zu bezahlen. Dadurch ist unsere Liquidität im Herbst regelmässig etwas angespannt.» Zum Glück komme dann der Druck von den zumeist öffentlichen Bauherren: «Sie wollen noch im laufenden Rechnungsjahr die Zahlungen begleichen, um die gesprochenen Budgets noch ausschöpfen zu können.»
«Je nachdem lassen sich die Leasingraten an die saisonalen Liquiditätsbedürfnisse eines Unternehmens anpassen», ergänzt Reto Gygax, Teamleiter Firmenkunden in der Region Mittelland bei der Migros Bank. «So könnten z.B. Firmen aus Hoch- und Tiefbau, Gartenbau oder Tourismus die Höhe ihrer monatlichen Raten staffeln. Das Leasing bietet in diesem Punkt und in weiteren Belangen vielfältige Möglichkeiten für eine individuelle Vertragsausgestaltung.»
«Sehr kompetitive Konditionen»
Von der Option monatlich unterschiedlicher Leasingraten macht die Hans Weibel AG keinen Gebrauch. Aber auch so erweist sich das Liquiditätsmanagement als Herausforderung. «Unsere Kontokorrent-Limite ist während der Saison stets gut genutzt», meint Berchtold.
Die Kontokorrent-Limite stammt von der Migros Bank, ebenso wie zusätzlich
bestehende Feste Vorschüsse und eine hypothekarische Finanzierung. Die breit abgestützte Geschäftsbeziehung zwischen der Hans Weibel AG und der Migros Bank geht auf das Wertschriftendepot der Pensionskasse zurück, für das die Bauunternehmung eine kostengünstige Lösung suchte und bei der Migros Bank mit einer professionellen Beratung fündig wurde. «Wir beurteilen die Kondition der Migros Bank im Konkurrenzvergleich als sehr kompetitiv», erklärt Berchtold. «Wir lassen jeweils den Wettbewerb spielen, und wer die günstigsten Konditionen offeriert, erhält den Zuschlag. Das ist oft die Migros Bank.»
Die Vorteile der vertikalen Integration
Berchtold least nicht nur Baumaschinen. Das Hauptgeschäft sind zwar Strassenbelagsarbeiten, aber die Hans Weibel AG deckt mit ihren diversen Schwesterfirmen den gesamten Produktionsprozess ab, angefangen von Steinbrüchen und Belagswerken über Strassenbauabteilungen bis hin zu Recycling- und Deponiestandorten. «Die Migros Bank tritt dabei als Leasinggeberin auch von ausgesprochenen Spezialmaschinen auf, die weit über die Standardbedürfnisse im Bauwesen hinausgehen», erklärt Reto Gygax.
Dass die vertikale Integration der Hans Weibel AG bereits bei den Steinbrüchen einsetze, hänge mit den hohen Qualitätsanforderungen zusammen, die an die obersten Belagsschichten im Strassenbau gestellt werden und die sich mit den unternehmenseigenen Steinbrüchen optimal erfüllen lassen, erläutert Berchtold. Bezüglich Materialpreisen sei man absolut konkurrenzfähig gegenüber ausländischen Anbietern. «Andererseits sind die Transportkosten in der Schweiz zwei- bis dreimal höher», schränkt Berchtold ein. «So ist für jede Baustelle genau zu kalkulieren, ob der Bezug im In- oder Ausland günstiger ist.»
Zwar gibt es in der Bevölkerung oft Opposition gegen Erweiterungen oder neue Standorte von Steinbrüchen und Deponien. Trotzdem möchte das Bauunternehmen diese beiden Bereiche in den kommenden Jahren weiter ausbauen.
Das nächste Kapitel in der Unternehmensgeschichte
Seit 2014 sind die verschiedenen Aktivitäten der Hans Weibel AG und ihrer Schwesterfirmen unter dem Dach der Frédéric Steiner Holding zusammengefasst. Mit Frédéric Steiner hat die nächste Generation der Gründerfamilie das Steuer übernommen. «Die Nachfolge an der Firmenspitze», so Berchtold, «gibt die Sicherheit, dass wir weiterhin ein familiengeführtes Unternehmen sein werden. So wie wir es seit 1895 sind.»
Und bei ihrer künftigen Entwicklung kann die Hans Weibel AG auch weiterhin auf die Unterstützung durch die Migros Bank zählen.