Die entscheidenden Faktoren bei der Geldanlage

Wie die Schweizer Bevölkerung ihr Geld anlegt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dies zeigt eine repräsentative Umfrage der Migros Bank. Männer und Frauen investieren unterschiedlich, und auch Jüngere haben bei Geldanlagen andere Prioritäten als Menschen über 55. Ein starkes Sicherheitsbedürfnis zeichnet die Mehrheit der Befragten aus.

Aktien sind nicht die erste Wahl der Schweizer Bevölkerung. Sie investiert den Grossteil ihres Geldes lieber in klassische Sparkonten, sonstige Bankkonten und die Säule 3a. Darauf setzen vor allem Jüngere sowie Menschen mittleren Alters. Ältere Personen hingegen haben einen grossen Teil ihres Vermögens in Wohneigentum investiert.

Geringes Wissen über Anlagethemen

Die Schweizer Bevölkerung bewertet ihr Wissen über Finanz- und Anlagethemen als sehr gering – dies zeigt sich in allen Altersgruppen. Allerdings gibt es geschlechtsspezifische Unterschiede: Männer haben ein grösseres Interesse an Finanzthemen und schätzen ihr Wissen deutlich höher ein als Frauen. Im Vergleich zur Umfrage von 2019 fühlen sich die Befragten jedoch in dieser Befragung insgesamt etwas kompetenter. Die Studie zeigt ausserdem, dass Männer über mehr Kapital zum Investieren verfügen und bei der Altersvorsorge etwas häufiger auf Wertschriften setzen.

Unterschiedliche Anlegertypen

Auf die Frage «Was ist Ihnen bei Geldanlagen am wichtigsten?» antwortete etwa ein Drittel der Befragten, dass ein geringes Risiko für sie die oberste Priorität hat. Flexibilität und Nachhaltigkeit einer Anlage hingegen haben einen deutlich geringeren Stellenwert. Im Vergleich zu Frauen zeigen sich Männer risikofreudiger: Sie legen den Fokus häufiger auf Kapitalgewinne sowie auf hohe Erträge aus Zinsen und Dividenden.

Anlegen? Mach ich selbst!

Die Schweizer Bevölkerung kümmert sich sehr selbstständig um ihre Geldanlagen. 59 Prozent der Befragten gaben an, alles selbst zu erledigen. Hier gibt es deutliche Unterschiede beim Alter: Gut zwei Drittel (67 Prozent) der 18- bis 29-Jährigen gaben an, alles selbst zu machen; bei den über 55-Jährigen tätigt die Hälfte (51 Prozent) ihre Geldanlage selbst.

Etwa ein Viertel (24 Prozent) lässt sich zwar beraten, führt die Anlage jedoch selbst aus. Die finale Produktauswahl und die Ausführung an ihren Bankberater delegieren lediglich 17 Prozent der Befragten. Diesen Service nutzen Frauen mit 20 Prozent und Personen ab 55 Jahren mit 22 Prozent häufiger als der Durchschnitt der Befragten. Bei komplexeren Anlageprodukten, wie Aktien oder Obligationen, zählt die Bevölkerung deutlich häufiger auf die Unterstützung und Kompetenz der Bankberater als bei Spar- und Privatkonten.

Faktoren beim Anlegen

Die Studie untersuchte zudem, welche Aspekte beim Anlegen von Geld eine entscheidende Rolle spielen. 30 Prozent der Befragten würden ihr frei verfügbares Vermögen eher investieren, wenn neben der finanziellen Rendite auch ökologische und soziale Kriterien erfüllt wären. Für 28 Prozent ist dies überhaupt kein Kriterium. Die persönliche Betreuung durch einen Berater ist nur für 28 Prozent wichtig. Die Frage, ob Beträge unter 100 Franken den Anreiz zum Anlegen steigern würden, verneinte die Mehrheit der Befragten. Für 27 Prozent wäre dies jedoch ein ausschlaggebender Faktor, um Geld anzulegen. Hier würden die befragten Personen mit Beträgen zwischen 50 und 100 Franken einsteigen.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass diese drei Aspekte nur bedingt dazu beitragen, frei verfügbares Vermögen zu investieren. Entscheidend ist das Wissen über Finanzthemen. In unserem nächsten Blogartikel, den wir am 4. November veröffentlichen, erfahren Sie mehr darüber.

Methodik der Umfrage

Im Oktober 2023 führte das Marktforschungsinstitut Intervista die repräsentative Umfrage im Auftrag der Migros Bank durch. Die Befragung erfolgte online bei mehr als 1500 Personen ab 18 Jahren aus der Deutschschweiz, der Romandie und dem Tessin. Weitere Ergebnisse der Umfrage finden Sie in unserem Blogartikel «Sparen? Ja, sicher!».

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