Der Nahrungsmittelhersteller Hugo Reitzel zählt zu den ältesten Lieferanten der Migros-Gruppe. Auch mit der Migros Bank verbindet das Unternehmen eine langjährige Geschäftsbeziehung: Die Migros Bank ist einer der Finanzierungspartner des Produktionsstandorts Aigle.
Ob im Winter zum Raclette, im Sommer zum Grillieren und Picknicken oder einfach zum Apéro: Essiggemüse hat immer Saison. Und dementsprechend hat hierzulande wohl schon jeder einmal ein Produkt von Reitzel gegessen. Gut möglich, dass man den Knabbereien auch unter einer anderen Marke begegnet ist, denn der letzte Schweizer Hersteller von Essiggemüse produziert ebenso Eigenmarken für verschiedene Detailhandelsketten. Darunter befindet sich die Marke Condy der Migros, der grössten Kundin von Reitzel.
«Reitzel hat schon sehr früh das Potenzial der Migros erkannt», erklärt CEO Bernard Poupon. Sein Unternehmen war einer der ersten Lieferanten dieses Detailhandelsunternehmens. «Schon bald nach ihrer Gründung wurde die Migros von Reitzel beliefert. Dies allerdings im Verborgenen: Die Mitarbeitenden von Reitzel haben die Lastwagen nur in der Nacht beladen, um nicht gesehen zu werden», erzählt Poupon mit einem Lächeln. Wäre nämlich die Geschäftsbeziehung mit der Migros ruchbar geworden, hätte Reitzel die Aufträge für andere Detailhändler verloren.
Migros Bank: Konditionen und Köpfe überzeugen
Auch mit der Migros Bank verbindet Reitzel eine lange Geschäftsbeziehung. «Die Migros hat nie einen Druck auf uns ausgeübt, damit wir mit ihrer Finanztochter, der Migros Bank, zusammenarbeiten. Ausschlaggebend für die Wahl der Migros Bank waren seit je die vorteilhaften Konditionen – und vor allem der Kontakt mit dem jeweiligen Kundenbetreuer», präzisiert Poupon. Finanzchef Gilles Vuille ergänzt: «Seit 1988 ist die Migros Bank eine der Hauptbanken für Reitzel Suisse, die in Aigle rund 100 Mitarbeitende beschäftigt.» Die Migros Bank ist an der Hypothekarfinanzierung des dortigen Werkgeländes beteiligt, und sie ist auch Leasinggeberin für die Produktionsanlagen.
Diese stellen nicht nur Essiggemüse her. Gemäss Vuille entfällt die Hälfte des Schweizer Umsatzes auf ein breites Angebot an Saucen, Senfsorten, Mayonnaisen usw. Dies aus historischen Gründen: Am Anfang der Firmengeschichte stand eine Senffabrik in Aigle, die der aus Süddeutschland eingewanderte Hugo Reitzel 1909 kaufte. Erst angesichts der Versorgungsengpässe im Ersten Weltkrieg begann er auf Anraten seiner Frau, gut haltbare Essiggurken ins Sortiment aufzunehmen.
Hugo Reitzels Nachkommen in vierter Generation wollen weiterhin so weit als möglich in der Schweiz produzieren, wo das Familienunternehmen 40 Prozent seines gruppenweiten Umsatzes erwirtschaftet. Einen ähnlich grossen Anteil wie die Schweiz hat mittlerweile Frankreich, denn aufgrund der Enge des hiesigen Marktes hat Firmengründer Hugo Reitzel bereits früh ins Nachbarland expandiert. Ausserhalb der Schweiz fokussiert sich das Unternehmen auf Essiggemüse. «In diesem Bereich sind wir wie in der Schweiz die Nummer eins bei den Eigenmarken für den Detailhandel und bei der Belieferung von Gastronomiebetrieben», erläutert Poupon. Gemäss ihm haben die Franzosen andere Vorlieben als die Schweizer. «Das französische Essiggemüse ist pikanter und saurer, und die Cornichons sind kleiner», erklärt Poupon.
Hugo: Eine neue Marke für die Schweiz
Exklusiv für den Schweizer Markt hat Reitzel unlängst die neue Marke Hugo lanciert, die ausschliesslich auf Gemüse aus inländischer Produktion setzt. Dazu musste allerdings zuerst wieder ein kommerzieller Anbau von Essiggurken aufgebaut werden, denn dieser ist seit den Zeiten des Firmengründers Hugo Reitzel verschwunden. Essiggurken gelten als eine der arbeitsintensivsten landwirtschaftlichen Kulturen überhaupt, mit etwa 80 Prozent Handarbeit. Der Grossteil des Angebots stammt daher aus Niedriglohnländern wie Indien und der Türkei. Von den über 2000 Tonnen Essiggurken, welche die Reitzel-Gruppe international verarbeitet, stammen mittlerweile immerhin 400 Tonnen aus der Schweiz.
Ziel ist es, diese Menge in den nächsten Jahren zu verdoppeln und allenfalls auch Schweizer Bio-Cornichons anzubauen, denn wie Poupon erklärt: «Die Nachfrage nach Schweizer Cornichons übertrifft bei weitem die geernteten Mengen.» Diese Beliebtheit hat mehrere Gründe: «Essiggemüse entspricht dem vegetarischen und veganen Trend. Zudem stillt es den Hunger ohne Kalorien – es liegt also auch voll auf der Linie des gesundheitsbewussten Essens.»
Ein weiterer Ernährungstrend ist Fairtrade. «Denn soweit Nahrungsmittel nicht biologisch oder zumindest lokal hergestellt werden, sollen sie aus Sicht des Kunden zumindest unter fairen Arbeitsbedingungen produziert werden», beobachtet Poupon. Sein Unternehmen hat daher mit indischen Bauern Abnahmeverträge unter dem Fairtrade-Label abgeschlossen.
Die künftigen Entwicklungsachsen
Der Nahrungsmittelmarkt ist hart umkämpft und wird von multinationalen Konzernen dominiert. Reitzel als mittelständisches Unternehmen kann sich in der Nische des Essiggemüses behaupten, weil in diesem Bereich kaum grosse und zugkräftige Marken existieren. Die Belieferung von Gastrobetrieben ist hierbei eine sehr wichtige Entwicklungsachse.
Und bei der weiteren künftigen Entwicklung kann Reitzel auch auf die Unterstützung durch die Migros Bank zählen.
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