Erst vor kurzem veröffentlichten die beiden Immobilienberatungsunternehmen Wüest Partner und IAZI die neusten Zahlen zum Immobilienmarkt Schweiz. Fazit: Wohneigentum in der Schweiz ist kaum mehr finanzierbar. Doch wie sieht es bei den Mieten aus?
Der vom Bundesamt für Statistik errechnete Mietpreisindex kletterte von Ende 2000 bis Anfang 2017 von 82.4 auf 101.10 Punkte. Dies entspricht einer Zunahme von rund 23 Prozent. Bei solch einem Anstieg erstaunt es kaum, dass sich viele Mieter über die hohen Mieten beklagen.
Damit die Situation jedoch richtig eingeschätzt werden kann, muss auch die andere Seite der Medaille, sprich die Lohnentwicklung, miteinbezogen werden. Dabei zeigt sich, dass der Nominallohnindex des Bundesamts für Statistik im selben Zeitraum von 1’963 auf 2’386 Punkte oder rund 22 Prozent stieg. Dies ist nur minim schwächer als der Mietpreisanstieg.
Betrachtet man den durchschnittlichen Warenkorb von Schweizer Haushalten, so zeigt sich, dass ungefähr 20 Prozent der Konsumausgaben fürs Wohnen aufgebracht werden. Seit dem Jahr 2000 hat sich diesbezüglich kaum etwas verändert. Der Anteil pendelte jeweils zwischen 18 und 21 Prozent.
Wohnungen, die vor 1991 gebaut wurden, weisen eine deutlich niedrigere Miete auf als Wohnungen neueren Baudatums.
Warum also haben viele Schweizerinnen und Schweizer das Gefühl, dass die Mieten hierzulande so unglaublich teuer sind? Einen ersten Anhaltspunkt liefert die Statistik zur Mietzinsentwicklung nach Bauperiode. Hierbei zeigt sich, dass die Mieten für Wohnungen, die vor 1991 gebaut wurden, deutlich günstiger sind als für Wohnungen neueren Baudatums. Geht man heute auf Wohnungssuche und surft auf den einschlägigen Immobilienportalen, so werden jedoch oftmals die neueren Projekte angeboten, die deutlich teurer sind. Damit entsteht automatisch der Eindruck hoher Mieten.
Bei neuen Wohnungen war der Anstieg der Mieten u.a. durch die Lage und den verbesserten Ausbaustandard getrieben. Mit der Zunahme des Wohlstands haben sich auch die Ansprüche bei den Mietwohnungen gewandelt. Viele Mieter möchten heute nicht auf die gute öffentliche Anbindung, die Zentrumslage, den Waschturm, den Steamer oder Ähnliches verzichten. Dies hat jedoch seinen Preis, weshalb sich Mietwohnungen der neueren Generation kaum mehr von Eigentumswohnungen unterscheiden. Mieter haben somit die Wahl zwischen einer deutlich teureren Neu- oder einer günstigeren Altwohnung.
Experten rechnen mit zunehmendem Druck bei den Mietpreisen.
Dass sich dies bald ändern könnte, zeigt sich bei der Entwicklung der Mietpreise nach Gemeindetypen. So sind die Mieten in suburbanen und ländlichen Pendlergemeinden, wo in den letzten Jahren besonders viel gebaut wurde, deutlich unter Druck geraten. Auch in den Zentren sind erste Anzeichen sinkender Mieten auszumachen. Weiterhin konstant bis leicht steigend dürften die Mietpreise in einkommensstarken Gemeinden sein, die meist von einem Steuervorteil profitieren.
Interessant dürfte die künftige Mietpreisentwicklung werden. Aufgrund der regen Bautätigkeit der vergangenen Jahre und der abnehmenden Zuwanderung rechnen wir mit einem zunehmenden Druck bei den Mietpreisen, speziell bei den Anfangsmieten. Die Bautätigkeit bleibt auch im kommenden Jahr hoch. Die Leerstandquote dürfte deshalb weiter zunehmen. Für Mieter, die zu bezahlbaren Konditionen in einer neueren Wohnung leben möchten, lohnen sich Preisvergleiche also umso mehr.
Guten Tag, ich empfinde den Artikel als sehr einseitig. Gerade im unteren Lohnbereich sind viele Löhne kaum gestiegen und günstige Wohnungen gibt es immer weniger, es wird also schwieriger und teurer. Zudem bezahlt man auch mehr Steuern, wenn man mehr Lohn hat, die KKassen schlagen jedes Jahr auf… Somit mag die Aussage zwar für gewisse Leute stimmen, aber kaum für die Mehrheit der Mietenden. Mit der Senkung des Leitzinses der letzten Jahre hätten die Mieten stark sinken müssen, sind sie aber mehrheitlich nicht, weil sich Vermieter sehr oft nicht daran halten. Also zahlen wir in der CH def. zu hohe Mieten. Der Schweiz. Mieterverband spricht von Milliarden, die ungerechtfertigt in die Taschen der grossen Immobilienbesitzer wandern, von Leerkündigungen für höhere Renditen etc. etc. So rosig wie Sie da schreiben sieht es def. nicht aus. Fazit: Viele hohe Löhne sind stark gestiegen, diese Leute können sich (zu) teure Wohnungen leisten. Viele niedrige Löhne sind wenig bis nicht gestiegen und günstige Wohnungen verschwinden immer mehr. Also trifft der Preisaufschlag einmal mehr die, die eh kämpfen müssen. Und auch auf Waschturm, Steamer und co verzichten könnten… (Ich bin seit einem Jahr auf Wohnungssuche, habe mich also intensiv mit Preisen und so auseinandergesetzt.)
Ihre Einführung und Lohnvergleiche ist die eine Sicht der Dinge
.Pensionierte ohne Rentenerhöhung sehen die Situation etwas anders. Im Moment helfen bei Allen die niedrigen Zinsen – bis zur Trendwende – und dann???
Ich finde Statistiken in diesem Fall nicht hilfreich. Fakt ist, dass günstiger Wohnraum rar ist. Durch eine bevorstehende Sanierung v meinem Block und damit einhergehender massiver Mietzinserhöhung bin ich gezwungen (schon wieder) umzuziehen. Erst vor 4 Jahren bin ich v ZH Oberland nach Wettswil a.A. gezogen, weil ich hier eine zahlbare und ruhiggelegene Wohnung fand. Die Wohnung kostet jetzt knapp 1300.-/Monat. Mein Einkommen beträgt insgesamt ca 4200.- chf/Monat (Ich bin 52 Jahre alt, arbeite 50% beziehe krankheitshalber eine 50% IV Rente und eine Teilpensionskassenrente). Eine Lohnerhöhung habe ich in den letzten 10 Jahren nicht erhalten. Im Gegenteil. Immer mehr wird vom Lohn abgezogen wegen den veränderten Pensionskassenbeiträgen. Ich arbeite als Empfangsmitarbeiterin (mit Matura). Die oberen Kader erhalten öfters Lohnerhöhungen… Vermutlich werde ich wieder in eine andere Gegend ziehen müssen, da wirklich kaum oder keine Wohnungen in der Preisklasse vorhanden sind, die ich zahlen könnte. Ich möchte auch nicht mehr in einer 1 Zi Wohnung leben. Ich bin viel zu Hause, brauche Ruhe und auch Platz mal für Besuch. Der günstige Wohnraum wird schon bewohnt von langjährigen Mietern und ist nicht oder selten auf dem Wohnungsmarkt verfügbar. Da täuscht eben eine Statistik…. Bei mir heisst die Frage nicht, welche Miete will ich mir leisten sondern, wo finde ich eine Wohnung, deren Miete ich mir noch leisten kann. Und von wo ich auch mit ÖV noch in nützlicher Frist zur Arbeit komme….
Das der Lohn gestiegen ist liegt vielleicht daran das Heutzutage beide Elternteile arbeiten gehen müssen um die Miete zu zahlen.
Ihre Angabe zwischen 18 und 21% entsprechen nicht den Tatsachen! Die Löhne z.B. in der Ostschweiz sind im Durchschnitt CHF 6000.00 Brutto für einen sehr guten Berufs-mann ! Netto zirka (minus AHV,IV, Suva = 330.00 und 360.00 PK) CHF 5310.00 ! Die Neubauwohnungen 3 1/2 Zi-Wohnung zirka CHF 1620.00 ohne Garage = 30.5 % !!
Altwohnungen saniert zirka CHF 1420.00 ohne Garage = 26,74 % !! Alte Wohnung ohne Komfort zirka CHF 1050.00 ohne Garage = 19,77 % !! Im Bezirk Arbon steigen die
Mieten der Neubauwohnungn seit drei Jahren stark an !!
Die Mieten sind für einfache Personen zu hoch. Neubauten sollten mit normalem Standart und nicht mit allem Luxus ausgebaut werden. Meine Generation hat normale Löhne erhalten. Das heisst jetzt als Rente sind nicht nur Neubauwohnungen zu teuer, bei den meistenWohnungen sind die Mieten zu hoch (das war schon immer so.)