Valentinstag: Liebesgrüsse aus Kenia

Der 14. Februar ist nicht nur für romantische Paare ein besonderer Tag. Er markiert auch für den Einzelhandel ein geschäftsträchtiges Datum. Das freut nicht nur die Blumenindustrie, sondern auch weit entfernte Länder.

Hand aufs Herz: Haben Sie Blumen gekauft? Ein Parfüm oder etwas Süsses? Wahrscheinlich gibt es auf diese Fragen drei mögliche Antworten:

«Oh ja, es ist schliesslich Valentinstag!».

«Oh nein, ich mache mir nichts aus Valentinstag!»

«Oh verflixt, heute ist Valentinstag…!»

Es bleibt ein Geheimnis, wie viele in die letzte Antwortkategorie fallen und sich nun wohl fiebrig den einen oder anderen Gedanken um ein passendes Geschenk machen. Hingegen liefern Studien einige Indizien zu den Grössenordnungen bezüglich der ersten beiden Antworten. Einer Ipsos-Untersuchung zufolge etwa geben weltweit knapp 40 Prozent der in einer Partnerschaft befindlichen Erwachsenen an, den «Tag der Liebenden» nicht auf eine besondere Art und Weise zu begehen und keine Geschenke zu machen. Demgegenüber feiern 55 Prozent ebendieser Erwachsenen den Valentinstag mit einem Präsent oder einem Restaurantbesuch. Wobei es deutliche regionale Unterschiede gibt. Stützt man einzig auf die Bedeutung des 14. Februars ab, muss man konstatieren, dass die Niederlande nicht eben als das romantischste Land zu bezeichnen ist. Nicht einmal ein Drittel der liierten Personen zelebrieren diesen Tag, wohingegen es in den USA – am anderen Ende der Skala – deren 75 Prozent sind.

Ein einträgliches Geschäft…

Ob es nun in Holland, in den USA oder sonst wo auf der Welt sein mag: Wer am Valentinstag zu den Beschenkten gehört, freut sich auf jeden Fall über das Präsent. Nicht weniger freuen über die unterschiedlichen Formen dieser Aufmerksamkeit dürfte sich so manches Unternehmen rund um den Globus. Denn das Geschäft mit dem Tag der Freundschaft und der Liebe ist längst zu einem milliardenschweren Business geworden, das in vielen Branchen einen entscheidenden Posten in der Jahresrechnung darstellt.

In den USA etwa verzeichnet der Detailhandel am Valentinstag einen Umsatz von rund 25 Milliarden Dollar. Das entspricht 5 Prozent des durchschnittlichen realen Umsatzvolumens eines Monats. Einen hohen Stellenwert besitzt der 14. Februar auch für die Verkaufsumsätze bei unserem nördlichen Nachbarn. So geht der Handelsverband Deutschland (HDE) für dieses Jahr von einem zusätzlichen Umsatzplus von 1,3 Milliarden Euro im Zusammenhang mit dem Valentinstag aus, was immerhin knapp 2,9 Prozent eines durchschnittlichen Monatsumsatzes im Einzelhandel entspricht.

…insbesondere für die Blumenbranche

Hierzulande ist man zurückhaltender, was die Ausgabefreudigkeit rund um den Tag der Liebe angeht, und die Datenlage dazu ist etwas dürftig. Was man aber weiss: Herr und Frau Schweizer greifen – wenn sie denn den Valentinstag begehen – gerne auf Blumen zurück. Rund 40 Millionen Franken geben sie allein an diesem Tag aus, um die Liebsten mit einer floralen Überraschung zu beehren. Damit ist der 14. Februar zusammen mit dem Muttertag der wichtigste Tag für das Floristengewerbe. Denn diese 40 Millionen Franken entsprechen 5 Prozent des jährlichen Branchenumsatzes bzw. rund 60 Prozent eines durchschnittlichen Monatsumsatzes. Es überrascht daher nicht, dass sich landauf und landab die etwas augenzwinkernde, aber ebenso hartnäckige Überzeugung hält, dass der Valentinstag letztlich eine Erfindung der Blumenbranche sei (tatsächlich geht der Tag aber auf einen gewissen Valentin Terni zurück, welcher der Legende nach im dritten Jahrhundert in Rom enthauptet wurde, weil er Christen unterstützte).

Dass in der Schweiz und anderswo sich Blumen zum Valentinstag grosser Beliebtheit erfreuen, freut indessen nicht nur die regionale Floristenzunft. Denn wenn schon Blumen, dann sollen es in den meisten Fällen Rosen sein. Hierzulande werden zum 14. Februar vier Millionen Rosen gekauft und verschenkt. Diese kommen aber in den wenigsten Fällen aus heimischen Anbau. Denn rund 90 Prozent der beliebten Blumenart, die über Schweizer Ladentische gehen, werden aus dem Ausland importiert. Die Herkunftsländer sind in aller Regel Ecuador und Kenia, die optimale Zuchtbedingungen bieten. Beide Länder sind nahe am Äquator (viele Tageslichtstunden übers ganze Jahr) und besitzen hoch gelegene Anbauflächen (bessere Lichtverhältnisse). Das Geschäft mit den Rosen stellt hierbei für die beiden Entwicklungsländer eine elementare Stütze für die wichtige Blumenindustrie dar. Allein Kenia exportiert jährlich 210’000 Tonnen an Schnittblumen, was für Zehntausende von Arbeitsplätzen sorgt.

Ein Stück Afrika

Zurück zur Rose und ihrer Bedeutung für den Valentinstag. Woher das blühende Geschenk letztlich ursprünglich stammt, ist oftmals schwierig mit Sicherheit festzustellen. Denn rund 70 Prozent aller in der EU und der Schweiz vertriebenen Rosen wurden zuvor in die Niederlande importiert, von wo sie ihre Reise an die Zieldestinationen antreten. Wenn nicht anders vermerkt, ist es aber sehr wahrscheinlich, dass sich die Blume noch wenige Tage vor dem Valentinstag in kenianischen Gefilden der Sonnenstrahlen erfreute. Denn weit über die Hälfte der in die EU importierten Rosen stammen aus dem ostafrikanischen Staat.

Wer also immer am 14. Februar – oder an einem anderen Tag im Jahr – eine Rose verschenkt, hält damit wahrscheinlich auch ein winziges Stück eines fernen Landes in der Hand. Wenn schon wohl die wenigsten mit Sean Connery als James Bond mithalten können, so weht bei Überreichung der Rose doch immerhin ein Hauch von Exotik mit. Sozusagen Liebesgrüsse aus Kenia.

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