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Gold bleibt ein sicherer Hafen

Gold

Im Umfeld der eskalierenden Ukraine-Krise ist Gold seinem Ruf als sicherer Hafen gerecht geworden. Angesichts der steigenden Wachstums- und Inflationsrisiken dürfte Gold als diversifizierender Portfoliobaustein gesucht bleiben. 

Mit dem Kriegsausbruch in der Ukraine schoss der Goldpreis Anfang März förmlich in die Höhe und erreichte kurzzeitig mit 2070 Dollar den höchsten Stand seit August 2020. Mit einer Performance seit Anfang Jahr von rund 6 Prozent wurde das Edelmetall seinem Ruf als sicherer Hafen in einem volatilen Umfeld einmal mehr gerecht. Solange der Ukraine-Krieg das Geschehen an den Finanzmärkten prägt, wird Gold in seiner Funktion als Krisenwährung gefragt bleiben. Die Abwärtsrisiken nehmen jedoch parallel zu einer möglichen Deeskalation in der Ukraine-Krise zu. 

Gold als Diversifikator

Mit Blick auf die steigenden Wachstums- und Inflationsrisiken sehen wir jedoch selbst für den Fall einer zügigen Verbesserung des geopolitischen Umfelds eine anhaltend erhöhte Nachfrage nach Gold. Die Anleger*innen sorgen sich vermehrt um die geldpolitische Reaktion der Zentralbanken auf die Kombination des sich eintrübenden Makroumfelds und der hohen Inflationsdynamik. Gold dürfte deshalb als Diversifikationselement in den kommenden Monaten gefragt bleiben. Das sollte allfällige Verluste im Fall einer raschen geopolitischen Entspannung vorerst begrenzen.

Höhere Zinsen beschränken Potenzial

Auf der anderen Seite verliert das Edelmetall mit steigenden Zinsen an Attraktivität. Die Aussicht auf die geldpolitische Straffung und eine entsprechende Abschwächung der Inflationsdynamik bedeuten für den Goldpreis Gegenwind. Das dürfte mittelfristig nachhaltige Preisavancen beschränken und längerfristig für Druck auf den Preis des Edelmetalls sorgen. Wir erwarten, dass sich der Goldpreis im zweiten Quartal in einem relativ breiten Band um 1900 Dollar bewegen wird. Je nach Entwicklung der geopolitischen Risiken ist ein erneutes Ausbrechen über die 2000-Dollar-Marke durchaus möglich. Gegen Ende Jahr erwarten wir ein Absinken in Richtung 1800 Dollar. 

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