Update zur Anlagepolitik der Migros Bank

„Risikolose Anlagen bringen im heutigen Umfeld keinen Ertrag. Mut wird dieses Jahr aber ebenfalls nicht belohnt. Die mittelfristig positiven Treiber bleiben jedoch intakt. Daher bleibt die Anlagepolitik unverändert,“ erläutert Markus Wattinger, Leiter Asset Management, die aktuelle Einschätzung an den Finanzmärkten.

Auf diesem Blog haben wir vermehrt auf die Gefahr von höherer Volatilität hingewiesen. Auch haben wir zum Jahresanfang ein schwieriges Anlagejahr vorhergesagt. Nach drei Jahren mit guten Renditen darf man in den ersten neun Monaten dieses Jahres denn auch getrost von einem „schlechten Anlagejahr“ sprechen.

Für den CHF-Anleger begann das Jahr schon mit einer schweren Hypothek, dem Frankenschock.

Dies führte nicht nur zu einem schlechten Jahresauftakt der Schweizer Börse, sondern auch zu Wechselkursverlusten auf internationalen Anlagen. Bis heute sind die Erwartungen ans Anlagejahr 2015 sicher nicht erfüllt worden. Ob sich dies in den verbleibenden drei Monaten vollständig korrigieren lässt, darf eher bezweifelt werden. Vor diesem Hintergrund erscheint es wichtig, die gewählte Anlagestrategie langfristig, sowohl in guten wie ich auch in schlechten Zeiten, konsequent zu verfolgen.

Leitzinserhöhungen in den USA – aufgeschoben ist nicht aufgehoben

Die US-Notenbank Fed hat die Leitzinserhöhung im September einmal mehr vertagt. Dies wurde nach den Turbulenzen an den Aktienmärkten, vor allem in China, auch so erwartet. Die Fed hat die Zinsen in den letzten 20 Jahren nach einem massiven Anstieg der Volatilität nie erhöht. Wir gehen aber davon aus, dass die amerikanische Notenbank die geldpolitische Normalisierung in absehbarer Zeit beginnen wird. Dies dürfte mittelfristig insbesondere gegenüber dem teuer bewerteten Schweizer Franken zu leicht höheren Dollarkursen führen.

Erstklassige Obligationen sind unattraktiv

Aus Sicht eines Privatanlegers sind erstklassige Obligationen in CHF und EUR unter Berücksichtigung von Risiko-Rendite Aspekten nach wie vor unattraktiv. Wir halten an unserer negativen Einschätzung für diese Anlageklasse fest. Obligationen bleiben weiterhin deutlich untergewichtet.

Die konjunkturelle Lage in China ist schwierig einzuschätzen…

…und beschäftigt derzeit Ökonomen und Anlagespezialisten rund um den Globus. Da China mittlerweile die zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt ist, haben chinesische Konjunkturschwankungen eine direkte Auswirkung auf die weltweiten Handelsströme. Aktuell darf von einer moderaten Wachstumsverlangsamung in China ausgegangen werden. Eine sogenannte „weiche“ Landung dürfte gelingen, was die Märkte wieder beruhigen sollte.

Aktien bleiben übergewichtet

Die erfolgte Korrektur an den Aktienbörsen dürfte übertrieben gewesen sein. Unabhängig davon erachten wir Aktienanlagen nach wie vor als die attraktivste Anlageklasse.

Die Konjunktur in den USA und in der Eurozone ist auf gutem Weg, weiter an Stärke zu gewinnen.

Dies dürfte der Weltwirtschaft ein solides Fundament geben. Die Bewertungen der Aktienmärkte sind nach der erfolgten Korrektur zwar noch immer nicht günstig, aber auch nicht mehr teuer. Viel Negatives dürfte eskomptiert sein, und die mittelfristigen Kurstreiber haben Bestand. Dies garantiert allein aber noch keinen kurzfristigen Kursanstieg. Wir bevorzugen weiterhin Aktien aus der Schweiz und der Eurozone.

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