Sieh, das Gute liegt so nah!

Ich möchte als Anleger vom Wachstum in den Schwellenländern profitieren. Allerdings finde ich es schwierig, interessante Investments aufzuspüren. Was empfehlen Sie?

Der wirtschaftliche Erfolg der Schwellenländer ist schlicht überwältigend. Betrachten Sie einmal die Grafik. Innerhalb von nur gerade sechs Monaten wächst das Bruttoinlandprodukt von China um eine ganze Schweiz! Im letzten Jahr hat das Land zudem Japan als zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt abgelöst. Dieses Jahr überholt Brasilien Grossbritannien und bald auch Frankreich. Brasilien wird damit die weltweite Nummer fünf. Russland wiederum lässt demnächst die Wirtschaft Italiens hinter sich.

Wie also können Sie an diesem Boom teilhaben? Sollen Sie Ihr Geld nun in Firmen wie Icici Bank, Ping An Insurance oder Tatneft investieren, von denen Sie wohl noch nie gehört haben? Besonders in den Schwellenländern braucht es eine breite Diversifikation. Kaufen Sie deshalb anstelle von einzelnen Aktien einen der etablierten Emerging-Market-Fonds. Es gibt noch eine zweite Möglichkeit, vom Wachstum in den Schwellenländern zu profitieren – direkt vor Ihrer Haustüre.

Kaum ein anderes Land wie die Schweiz verfügt über eine solche Dichte an Blue Chips, welche sich erfolgreich in diesen Märkten etabliert haben. Der Schweizer Aktienmarkt bietet Ihnen gewissermassen einen Schwellenländer-Heimvorteil.

Der steile Aufstieg von China
Entwicklung des Bruttoinlandprodukts in Milliarden Dollar.
Entwicklung des Bruttoinlandprodukts in Milliarden Dollar.

Nehmen wir Nestlé: Weit über 30 Milliarden Franken Umsatz erzielt der Konzern bereits heute in den Schwellenländern. Dank zweistelligen Wachstumsraten stammt schon bald die Hälfte der Einnahmen Nestlés aus diesen Regionen. Von den Aktien im Swiss Market Index (SMI) weist Holcim den höchsten Umsatzanteil aus den Emerging Markets aus: rund 60 Prozent. Weitere Schwellenländer-Champions aus dem SMI sind ABB, Givaudan, Richemont, SGS, Swatch und Syngenta – sie alle erwirtschaften über ein Drittel in den Wachstumsregionen. Zudem weisen diese Aktien eine solide Bewertung auf, die Bilanzen sind gesund.

Deshalb halte ich es beim Investieren mit Goethe: „Warum in die Ferne schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah!“ Für ein Engagement ist es nicht zu spät, der Boom wird noch lange andauern. Bereits dieses Jahr soll China die USA als weltgrösste Importnation ablösen. Bis im Jahr 2030 wird die Mittelschicht in den Schwellenländern auf zwei Milliarden Menschen anwachsen. Für unsere Exportgüter kommen damit gegen 100 Millionen potenzielle Abnehmer neu dazu – pro Jahr wohlgemerkt.

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