In die 2. oder 3. Säule einzahlen?

Ich möchte meine Altersvorsorge aufbessern. Was empfehlen Sie: Soll ich das Geld in die Pensionskasse oder in die dritte Säule einzahlen?

Hier geht es um grosse Summen: Pro Jahr kaufen sich Schweizer Arbeitnehmer mit vier Milliarden Franken freiwillig in ihre Pensionskasse ein. Sogar etwa sechs Milliarden Franken investieren sie in die Säule 3a. Der Entscheid, welche Vorsorgesäule für Sie persönlich sinnvoller ist, hängt von vielen einzelnen Faktoren ab.

Die Faustregel lautet: Für jüngere Personen bietet die Säule 3a mehr Vorteile. Der Einkauf in die Pensionskasse eignet sich in der Regel ab etwa 50 bis 55 Jahren.

Was für beide Säulen gleichermassen spricht: Mit einer regelmässigen Einzahlung verhindern Sie erstens einen finanziellen Engpass nach der Pensionierung. Und zweitens profitieren Sie von attraktiven Steuervorteilen, indem Sie die Investition vom steuerbaren Einkommen abziehen können. Eine Einzahlung von 5000 Franken reduziert bei einem Grenzsteuersatz von 20 Prozent Ihre Steuerlast um 1000 Franken. Anlageerträge aus der zweiten und dritten Säule sind ebenfalls steuerfrei. Dafür ist das Kapital gebunden. Das heisst: Abgesehen von wenigen Ausnahmen, wie dem Erwerb von Wohneigentum, können Sie erst nach der Pensionierung darauf zugreifen.

Den Einkauf in die Pensionskasse auf später verschieben

Was die beiden Vorsorgesäulen nun unterscheidet: Bei der Säule 3a gilt die Einkaufsmöglichkeit jeweils nur für ein Jahr. Eine verpasste Einzahlung können Sie somit nicht mehr nachholen. Dagegen können Sie Ihre Einkäufe in die Pensionskasse flexibel verteilen. Wenn Sie folglich in jüngeren Jahren regelmässig in die dritte Säule investieren, bleibt Ihnen ab 50 gleichwohl die Option, zusätzlich Ihr Vermögen in der Pensionskasse aufzustocken. In der Regel steigt mit dem Alter auch der Lohn, so dass Sie einen grösseren Steuervorteil erzielen, wenn Sie mit dem Aufstocken der zweiten Säule etwas zuwarten. Günstig ist der Zeitpunkt zudem, wenn Ihre Kinder die Volljährigkeit erreichen und der Kinderabzug in der Steuerdeklaration wegfällt. Dieser beträgt je nach Kanton 5000 bis über 10‘000 Franken pro Kind. Mit dem Einkauf in die Pensionskasse können Sie diese Einbusse kompensieren.

In jedem Fall empfehle ich eine sorgfältige Planung: Statt in einem Jahr viel Geld und danach gar nichts einzuzahlen, sollten Sie die Beträge regelmässig staffeln, um die Steuerprogression optimal zu brechen. Mit etwas Geschick erhöhen Sie also nicht nur das Reservepolster im Alter, sondern sparen erst noch Tausende Franken an Steuern.

Hier geht’s zum Vorsorge-Rechner.

Welche Vorsorgesäule ist für Sie attraktiver? Diskutieren Sie mit!

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2 Kommentare zu In die 2. oder 3. Säule einzahlen?

  1. Guten Tag , ich habe eine frage, mit den Vorsorgekonto Säule 3 , kann man jährlich biss maximal CHF 6768 einzahlen, nach 20 Jahren wen ich beim endgültigen Verlassen der Schweiz das geld nehmen will ,muss ich diese summe auch versteuern? oder wie vill Prozent verliere ich ??? Danke.

    1. Guten Tag
      Beim Verlassen der Schweiz wird eine sogenannte Quellensteuer erhoben. Als ungefähre Richtschnur gilt, dass diese Steuer ca. 5% des Vermögens beträgt. Die effektive Summe ist abhängig von der Höhe des Kapitals, dem Wohnort und dem Zivilstand. Je nachdem, in welches Land Sie umziehen, können Sie diese Quellensteuer wieder zurückfordern. Das ist z.B. der Fall in Deutschland, Frankreich oder Italien. Freundliche Grüsse, Albert Steck

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