Wecker

Aktien? Es ist nie zu spät!

Die Zinsflaute stellt viele Sparer vor eine schwierige Entscheidung: Soll man einen Teil des Vermögens in Aktien umschichten? Oder ist es dafür nach den stark gestiegenen Kursen bereits zu spät?

Mit ihrer Tiefzinspolitik drängen die Notenbanken die Sparer dazu, ihr Geld vermehrt in Wertschriften zu investieren. Und tatsächlich: Der Zufluss an Spargeldern hat seit diesem Jahr spürbar nachgelassen. Stattdessen steigt das Interesse an Alternativen für die schlecht rentierenden Zinspapiere. Da trifft es sich allerdings schlecht, dass die Aktienbewertungen inzwischen bereits ein recht stattliches Niveau erreicht haben.

Zu diesem Dilemma der Sparer lieferte der Ökonomieprofessor Bernd Raffelhüschen kürzlich eine provokative These:

Wer jetzt keine Aktien hat, war früher doof.

Die meisten Leute seien ökonomische Analphabeten und würden deshalb keine Aktien kaufen, lautet der Befund des Professors. Was ist davon zu halten? Nun, ich teile diese Meinung nicht: Wer bei Aktien eine vorsichtige Haltung einnimmt, handelt im Gegenteil klug.

Die meisten Anleger wollen primär ihr Verlustrisiko eindämmen. Und dieses ist an der Börse, zumindest auf kurze Frist, nicht zu verharmlosen: Die historische Wahrscheinlichkeit, nach zwölf Monaten mit Aktien im Minus zu liegen, beträgt immerhin 30 Prozent. Über einen längeren Zeitraum von zehn Jahren sinkt diese Verlustgefahr schrittweise auf nur noch 5 Prozent. Das bedeutet: Für mich als Sparer kommt eine Aktienanlage eher infrage, wenn ich ihr Risiko insbesondere in der Anfangsphase vermindern kann. Genau dies ist der Vorteil des Sparplans. Damit investiere ich das Geld nicht auf einen Schlag, sondern gestaffelt Monat für Monat. Wie das in der Finanzkrise funktioniert hat, sehen Sie in der Grafik 1: Die untere Kurve zeigt die Performance des Mi-Fonds (CH) SwissStock mit Schweizer Aktien seit 2006 bei einer einmaligen Anlage von 11‘000 Franken.

Den Crash mit Bravour überstanden
Den Crash mit Bravour überstanden
Der Mi-Fonds (CH) SwissStock in zwei Varianten: Als einmalige Investition von 11 000 Franken. Und zum Vergleich die gleiche Investition in 110 monatlichen Tranchen à je 100 Franken: Der maximale Verlust ist hier deutlich geringer.

Der maximale Verlust während dem Crash betrug über 40 Prozent. Zum Vergleich eine Investition in den gleichen Fonds, jedoch mit einem Sparplan verteilt auf 110 monatliche Tranchen à je 100 Franken: In diesem Fall konnte man die maximale Verlustgrenze auf lediglich 13 Prozent beschränken.

Statt für einen reinen Aktienfonds wie den Mi-Fonds (CH) SwissStock kann der Sparplan auch für einen Strategiefonds mit einer tieferen Aktienquote genutzt werden. Dadurch lässt sich das Verlustrisiko zusätzlich reduzieren. Der Mi-Fonds (CH) 50 beispielsweise investiert je zur Hälfte in Aktien und Obligationen. Seinen Tiefpunkt erreichte er während der Finanzkrise bei minus 8 Prozent (vgl. Grafik 2). Die Migros Bank bietet überdies auch Strategiefonds mit Aktienquoten von 45, 40, 30 sowie 10 Prozent. Unser Risiko- und Ertragsprofil hilft Ihnen bei der Fondsauswahl. Ein weiterer Vorteil des Sparplans: Weil das Kapital in einen oder auch mehrere Fonds fliesst, ist das Geld automatisch breit diversifiziert, was der Gefahr eines Klumpenrisikos entgegenwirkt.

Fazit: Wer das Risiko im Griff behält, für den ist es auch heute nicht zu spät, um dosiert und schrittweise in Aktien zu investieren. Damit der folgende abgewandelte Ausspruch dereinst nicht auf Sie zutreffen wird:

Wer jetzt Geld verloren hat, war früher doof.

Mit einem Strategiefonds sind die Wertschwankungen noch geringer
Mit einem Strategiefonds sind die Wertschwankungen noch geringer
Im Vergleich zum Mi-Fonds (CH) SwissStock fallen die Wertschwankungen beim Mi-Fonds (CH) 50 deutlich tiefer aus. Auch hier konnte man das Verlustrisiko während der Finanzkrise mit einem Sparplan zusätzlich begrenzen, wenn man anstelle einer Einmalinvestition im Jahr 2006 gestaffelt in monatlichen Tranchen investierte.

Mehr Futter für Ihr Sparschwein – Jetzt mit Mi-Fonds ordentlich zulegen. Mehr erfahren unter: migrosbank.ch/mi-fonds

Ähnliche Beiträge

9 Kommentare über “Aktien? Es ist nie zu spät!”

  1. Pingback: click
  2. Frage,
    Guten Tag Herr Steck,
    Was ist ein Value-Averaging und gibt es den bei der Migros Bank auch? In welchen Anlagefonds? Merci für ihre Antwort.
    W. Ulrich

    1. Sehr geehrter Herr Ulrich
      Value-Averaging (bzw. auf Deutsch Durchschnittskosteneffekt) entsteht, wenn Sie bei einem Fondssparplan stets die gleich hohe Summe investieren. Dieser fixe Betrag reicht bei einem hohen (und damit tendenziell teuer bewerteten, rückschlaggefährdeten) Kursniveau zum Kauf von wenigen Fondsanteilen. Umgekehrt können mit demselben Betrag bei tiefen Kursen (bei denen das Kurssteigerungspotenzial tendenziell grösser ist) vergleichsweise mehr Fondsanteile gekauft werden. Diesen Effekt können Sie bei der Migros Bank bei allen Mi-Fonds nutzen, denn sämtliche Mi-Fonds sind mit einem Sparplan kombinierbar. In Kürze wird das auch für die Palette der Vorsorgefonds der Fall sein.
      Freundliche Grüsse, Urs Aeberli

  3. Pingback: Allgemein: Wie man als Kleinanleger etwas auf die Seite legt: die 4. Säule | hochducan
  4. Sparpläne kann man also ab Fr. 50.–/monatlich machen. Gibt 600.– pro Jahr. Die Depotgebühren betragen minimal Fr. 30.–

    Ich staune…

    1. Guten Tag Herr Bitterli
      Für den Sparplan gelten folgende Gebühren: Sämtliche Ein- und Auszahlungen sind kostenlos. Ebenso kann jederzeit gratis von einem Fonds in einen anderen gewechselt werden. Was als einziges verrechnet wird, ist die Depotgebühr: Diese beträgt 0,095% (das entspricht 50% der «normalen» Depotgebühr für ein Aktienportfolio) respektive mindestens 30 Franken pro Jahr. Im oben genannten Beispiel mit einem Depotvolumen von 11’000 Franken würden die 30 Franken weniger als 0,3 Prozent ausmachen. Zum Vergleich: Wie aus der gezeigten Grafik hervorgeht, hat der Sparplan auf den Mi-Fonds (CH) SwissStock seit 2006 eine kumulierte Rendite von 32 Prozent erzielt.
      Freundliche Grüsse, Albert Steck

  5. Herzlichen Dank für die beiden informativen, sachlichen Beiträge. Sie schaffen Vertrauen.
    Edgar Stahel

  6. Guten Tag,

    Ich finde Ihren Blog Eintrag durchaus interessant. Allerdings bin ich der Meinung, dass die Nachteile eines Sparplans dem Anleger auch gezeigt werden sollten und dies geschieht hier aus meiner Optik nicht. Obwohl Dollar-Cost-Averaging (=Sparplan) basierend auf verschiedenen Studien effektiv in der Lage ist, das Risiko leicht zu reduzieren, ist diese Strategie ggü. einer lump sum Investition mean-variance ineffizient. Der erwartete Ertrag ist nämlich tiefer, da das Risiko erst zu einem späteren Zeitpunkt eingegangen wird. Die Underperformance eines Sparplans ist insbesondere hoch, wenn der Markt weiter steigt. Weiter sollte erwähnt werden, dass mit voranschreitender Dauer der Sparplan einer Einmalanlage immer näher kommt, da die einzelnen Investitionen immer kleinere Anteile an der Gesamtinvestition ausmachen. Was halten Sie aber von Value-Averaging? Dies könnte eine interessante Alternative zum Dollar-Cost-Averaging darstellen.

    Freundliche Grüsse

    Reto Trachsel

    1. Guten Tag Herr Trachsel
      Vielen Dank für Ihren wertvollen Input! Sie haben Recht: Wenn die Börsenkurse weiterhin stark ansteigen, fährt der Anleger mit dem Sparplan schlechter als mit einer einmaligen Investition. Meine Empfehlung des Sparplans richtet sich deshalb primär an eher risikoaverse Anleger, welche bisher kaum in Aktien investiert haben. Die grösste Sorge dieser Anleger gilt einem allfälligen bevorstehenden Rückschlag an der Börse, den sie mit einem gestaffelten Einstieg abfedern können. Der Nachteil, dass man mit dieser Strategie im Falle einer weiteren Fortsetzung der Hausse vorerst weniger profitieren kann, wiegt für den risikoaversen «Neuanleger» weniger schwer – Hauptsache, er limitiert seine Verlustgefahr.
      Das von Ihnen nun angesprochene Value-Averaging richtet sich dagegen eher an den «fortgeschrittenen» Anleger: Hier geht es zusätzlich darum, antizyklisch auf Marktbewegungen zu reagieren – es erfolgt somit ein regelmässiges Rebalancing des Portfolios. Während also beim Cost-Averaging ein jeweils konstanter Anlagebetrag investiert wird, ist beim Value-Averaging der gesamte Portfoliowert die Messlatte dafür, welche Summe für weitere Käufe eingesetzt wird. Auch diese Strategie erachte ich als durchaus sinnvoll und empfehlenswert.
      Freundliche Grüsse, Albert Steck

Kommentare sind geschlossen.